Kuckuck, Kuckuck ruft es aus dem All … oder Jesus 2.0
Lea bekommt ihre Regel einfach nicht. Lea ist 16 und hatte noch nie einen Freund, nein, auch keine Freundin. Zuerst denkt sie sich nichts dabei, Unregelmäßigkeiten sind nichts Ungewöhnliches – sagt sogar Dr. Google. Nach acht Wochen Überfälligkeit wird sie doch etwas nervös. Ihr großer Bruder macht sich schon lustig, weil Lea seltsame Gelüste hat, ausgesprochene Fressflashs. Richtig ernst nimmt es aber niemand, wissen doch alle, dass Lea nichts anderes als ihre Bücher im Kopf hat. Sie liest einfach alles: Krimis, Liebesromane, Coming of Age, Thriller und am liebsten Fantasy, genauer Low und Urban Fantasy. Also liest Lea sich durch ihre seltsamen Gelüste und wird in der Mitte immer etwas runder. Ihre letzte Menstruation ist inzwischen zwölf Wochen her. Lea klagt häufiger über ein Ziehen im Unterbauch, deshalb schlägt ihre Mutter vor, eine Gynäkologin aufzusuchen.
Schließlich findet Lea sich auf dem Untersuchungsstuhl der Ärztin wieder, die recht schnell feststellt, was wir schon vermuten: Lea ist schwanger. Lea und ihre Mutter wissen gar nicht, wie sie reagieren sollen. Schließlich weint Lea und beteuert, dass sie doch noch nie Sex hatte. Die Mutter will ihr glauben, glaubt ihr eigentlich und ist doch gleichzeitig stark verunsichert. Die Ärztin glaubt ihr eigentlich nicht, hat so etwas schon viel zu oft gehört, aber irgendwie zweifelt selbst die erfahrene Ärztin.
Während auf Erden Lea und ihre Familie völlig aus der Bahn geraten, gibt es großen Ärger auf dem Planeten Gliese-12b. Wissenschaftler der Erde entdeckten den Planeten 2024 und nahmen an, dass dort Leben möglich sei. Was die irdischen Wissenschaftler noch nicht wissen ist: dort wird bereits gelebt. Eine menschenähnliche Spezies, die sich selbst nur bedingt fortpflanzen kann, lebt auf dem Planeten Gliese-12b. Gliese-12b heißt auch gar nicht Gliese-12b, seine Bewohner nennen den Planeten Capri und sie selbst sind Caprianer und Caprianerinnen. Es gibt nebenbei bemerkt kein Patriarchat auf Capri. Aber, das ist leider nur eine Nebensache für unsere Geschichte. Viel wichtiger ist für uns der Umstand, dass Caprianerinnen aus irgendeinem Grund nicht in der Lage sind, Kinder zu gebären. Eigentlich funktioniert das mit der Fortpflanzung auf Capri genauso wie bei uns, aber seit ca. 400 Jahren wurden keine Kinder mehr lebend geboren und man hat eine sehr funktionale und einfache Art entwickelt, wie befruchtete Eizellen in Frauen auf der Erde implantiert werden und diese weiblichen Menschen bringen regelmäßig die Kinder von Capri gesund auf die Welt.
Es gibt eine eigene Manufaktur auf Capri, die sich auf die Fortpflanzung der eigenen Spezies spezialisiert hat. In ebendieser Manufaktur ist derzeit die Stimmung schlecht. Einem Angestellten ist ein blöder Fehler unterlaufen. Eine ausführliche soziale Recherche und ein Abgleich aller medizinischer Werte führen zur Auswahl der Leihmutter. So wurde die 16jährige Lena aus der Elbestraße 7 in 60329 Frankfurt am Main ausgewählt, Lena ist mit irdischen Worten „pumberlgesund“, hat keinerlei Erbkrankheiten, verfügt über ein ausgesprochen gutes und trainiertes HerzKreislaufsystem und hat noch kein Kind geboren. Körperlich gesundheitlich sind alle Anforderungen erfüllt um das Capri-Kind gesund und munter auf die Welt zu bringen. Die soziale Anamnese ergab, dass Lena ein regelmäßiges Sexualleben pflegt und die Pille nimmt. Eine unerwartete Schwangerschaft würde also als „Tropi“, ausgesprochen „Kind trotz Pille“, bewertet und keine besondere Aufmerksamkeit erregen. Darüber hinaus ist Leas Familie adäquat christlich sozialisiert, d. h. christlich genug um keine Abreibung durchzusetzen, aber nicht zu christlich um ein großes Ding aus einer ungeplanten Schwangerschaft zu machen.
Es kam jedoch anders und deshalb gibt es gerade ordentlich Stunk! Manfred aus der Manufaktur hätte Lena das Ei einsetzen sollen, aber Manfred ist mit seinen Gedanken meist woanders. Er hat bei der Besprechung nicht richtig zugehört, Notizen macht er sich auch nie. Dann hat er Lea getroffen, in der Elbestraße und nicht weiter drüber nachgedacht, Lea oder Lena, ach, Elbetraße, passt schon … Jetzt hat Manfred mächtig Ärger. Denn Lea ist zwar auch eine gesunde sechzehnjährige, doch bei der sozialen Anamnese ist Lea durchgefallen. Lea ist Jungfrau und das schien auch noch eine Weile so zu bleiben, wie sollte diese Schwangerschaft also erklärt werden? Zu allem Überfluss sind Leas Eltern auch extrem christlich, so christlich, wie 2025 auf Erden eigentlich niemand mehr ist. Was tut die gläubige und total verwirrte Mutter Leas, Frau Hoffmann, übrigens? Sie holt den Pfarrer, bevor Herr Hoffmann Einwände erheben kann. Der Pfarrer nimmt sich nun Lea vor, führt unangenehme Gespräch mit ihr, ob sie wirklich wirklich noch Jungfrau sei, sie müsste nun wirklich ehrlich sein. Dir Frauenärztin wird nun nochmals – mit dem Pfarrer aufgesucht. Dieser bittet die Ärztin zunächst zu überprüfen, ob Lea tatsächlich und immer noch schwanger. Als sie zu keinem anderen Ergebnis als beim ersten mal kommt, fragt der Geistliche, ob Lea noch Jungfrau sein könnte, er müsse das nun wirklich wissen, bevor er den Vatikan informieren würde. Die Ärztin, nicht ganz Wissenschaftlerin, und ehemalige Christin ist jetzt doch verunsichert. Die junge Frau streitet ja vehement ab, Geschlechtsverkehr gehabt zu haben. Eine zweite Gynäkologin wird hinzu gerufen und sogar eine Psychologin. Man denkt sogar über einen Lügendedekto nach. Schließlich berät man sich mit Klinikleitung und vor allem der Rechtsabteilung, bevor man Eltern, Pfarrer und Lea mitteilt, dass man sich das zwar nicht erklären könne, aber Lea sei durchaus zu glauben und sie sei wohl Jungfrau. Bumm – das gibt fast ein Capribeben! Manfred hat jetzt richtig Ärger, auch in der Manufaktur wird mit der Rechtsabteilung beratschlagt, wie man vorgehen solle, ob man eingreifen könne oder gar sich zu erkennen geben solle. Vielleicht könnte man das Kuckuckskind erklären? Doch die Caprianer haben nicht mit der Schnelligkeit des Frankfurter Pfarrers gerechnet. Er hat zwar noch einen „Äppelwoi“ getrunken, aber dann die frohe Kunde sehr schnell verbreitet. Informiert wurden über die unbefleckte Empfängnis natürlich – die Hyrarchie beachtend – zuerst der Papst und der Vatikan, aber dann die ihm nächsten: seine Gemeinde. Die Erleichterung war so unendlich groß! Angesichts all der Krisen auf der Welt waren Vatikan wie hessische Christen unglaublich erfreut, dass der Herr noch einmal einen Sohn auf die Erde schickt, um eben diese zu retten. Evangelische wie katholische Kirche erleben eine neue Hochzeit! Sobald die Presse von Lea und ihrer Schwangerschaft durch den heiligen Geist erfuhr, macht das natürlich große Wellen über Frankfurt, Hessen und sogar Deutschland hinaus. Was die Kirchen sehr erfreut: Scharen von Menschen fangen wieder an zu glauben und treten in die Kirche ein.
Die alten und neuen Christen können die Geburt des neuen Jesus kaum erwarten. Würde man nun ein zweites Weihnachtsfest feiern? Wirtschaftsweise bekommen direkt Angst vor neuen Feiertagen, diskutierten schon, welche man wegfallen lassen könnte. Die Gynäkologin wird inzwischen auch nervös, sie kann kein männliches Geschlechtsmerkmal im Ultraschall erkennen. Was wird der Vatikan sagen, wenn es sich bei dem Christkind um ein Mädchen handeln würde? Tatsächlich bringt Lea im August ein kleines gesundes Mädchen zur Welt, es wird feierlich auf den Namen Jesa Christa, getauft. Einige verknöcherte Altchristen sind schon sehr enttäuscht, dass Gott nun ein Mädchen auf die Welt geschickt hat. Feministinnen hingegen feiern und treten nun auch wieder in die Kirche ein. Ein drittes Testament wird begonnen, neue Lieder getextet und vertont. Man einigt sich in Wirtschaft und Politik doch recht schnell auf eine zusätzliche Weihnachtsfeier im August, bestimmt zwei Heiligabende und verteilt die beiden Feiertage gerecht. Viele Familien sind erleichtert, hatte man an zwei Tagen doch wahrlich zu viel Zeit, alle alten Streits wieder aufleben zu lassen.
Auf der Erde wird also gesungen, getanzt und gebetet, während man auf Capri noch immer in Schockstarre verweilt. Manfred ist sehr schuldbewusst, versucht aber die Vorteile des Fehlers hervorzuheben. Auf der Erde gab es so viele Probleme, die Erdlinge haben doch ein wenig Freude verdient. Außerdem waren schon so viele Kuckuckskinder „gelungen“, ein bisschen Schwund gehöre doch dazu. Okay, Manfred beschwichtigt, aber angesichts der ganzen Aufregung um Jesa Christa sieht niemand, wirklich niemand auf Capri, eine Möglichkeit, das Kuckuckskind in Capri einzubürgern. Man beobachtet das Mädchen liebvoll und ist bereit, einzugreifen, wenn es Christa an irgendetwas mangelt. Wahrscheinlich ist es auch das, was zu Jesa Christas übernatürlich ausgeprägtem Urvertrauen führt. Capri greift auch manchmal ein, z. B. als der Falschfahrer auf der A66 fast in das Auto von Herrn Hoffmann gerast ist.
Christen wie Heiden aber auch Buddhisten und Moslems beobachten, über welche Fähigkeiten Jesa Christa verfügt. Kann das Kind über Wasser laufen, Blinde sehend machen?
Die Jahre vergehen, als Kind heilt Christa keinen einzigen Menschen. Dennoch gehen die Kranken, die sie aufsuchen getröstet und zuversichtlich nach Hause. Eine Zeit lang hoffen die Menschen, dass Christa ihre „Kräfte“ noch entwickelt. Alle Menschen fühlen sich wohl in Christas Nähe, die Augen des Kind strahlen eine ungewöhnliche Güte aus. Schon als sehr junge Frau verfügt Jesa Christa über eine stille Autorität und ihre Worte haben eine beruhigende Kraft.
Auch als Jesa Christa älter wird, kommt es nicht zu spektakulären Heilungen, auch gründet Jesa Christa keine neue Kirche, sie will kein drittes Testament, aber Menschen hören auf zu streiten in ihrer Nähe. Sie versprüht Liebe und Zuversicht.
Ob sie wirklich der „neue Jesus“ ist? Es gibt Zweifler und es gibt Menschen, die überzeugt sind, dass Jesa Christa von Gott geschickt ist.
Die Antwort weiß ganz Capri, und dort beschließt man: Jesa Christa muss nach Hause geholt werden! Caprianer holen nun mal nach einer bestimmten Zeit, die Nachkommen nach Hause, sonst wäre die ganze Geschichte mit den Kuckuckseiern ja umsonst und Capri würde aussterben. Nicht nur die Manufaktur diskutiert, wie man das in Christas Fall am besten anstellt. Man möchte die Menschen ja nicht dafür bestrafen, dass sie die Kinder Capris aufziehen und ihnen dieses vermeintliche Gottesgeschenk entreißen. So überlegt man, ein zweites Ostern einzuführen, aber irgendwie ohne Kreuzigung, eigentlich mehr so Himmelfahrt halt, dass man Christa ordentlich spektakulär auffahren lässt. Wie alle Kuckuckskinder weiß aber auch Jesa Christa nicht, dass sie ein solches überhaupt ist. Schließlich einigt man sich darauf, dass der, der es verbockt hat, die Suppe nun auslöffeln soll. Manfred soll es Christa beibringen und mit ihr einen Plan schmieden, wie sie „die christliche Angelegenheit“ beendet.
Die Aufgabe, die Kuckuckskinder über ihre Herkunft zu informieren, hat noch nie zu Manfreds Lieblingsaufgaben gehört, aber diesmal ist er sehr aufgeregt. So nähert er sich – in Menschengestalt, damit er nicht noch mehr auffällt – Jesa Christa. Wie er es schon gehört hat, umgibt sie eine unglaubliche Aura, er fühlt sich unheimlich wohl bei ihr. Sie hält ihn für einen Menschen, der sich nach Heilung sehnt und fragt ihn liebevoll nach seinem Problem. Was soll ich sagen, Manfreds Problem ist ja seine Schusseligkeit. Und sein echtes Anliegen scheint es hier zu sein, über genau diese zu sprechen. So erzählt er alles, was ihm schon mal furchtbar Tollpatschiges passiert ist, jedes Fettnäpfchen, in das er getreten ist, wird erwähnt – nur eine Sache lässt er aus, ihr wisst schon. Ist auch egal, denn die Liste ist ohnehin lang genug. Jesa Christa hört ihm aufmerksam zu, egal ob er berichtet, dass er den Geburtstag seiner Frau vergessen oder aus Versehen seinen Chef beleidigt hat. Christa schenkt Manfred ihr Ohr, sie wird nicht müde, sich die eigentlich langweiligen aber etwas peinlichen Geschichten anzuhören. Mit jeder Geschichte fühlt Manfred sich freier, sogar unschuldiger und tatsächlich sieht er in Jesa Christas Augen eine unendliche Liebe, keiner seiner Fehler kann diese Liebe erschüttern. Ja, er fühlt sich bedingungslos geliebt. Schließlich verlässt ein erleichterter und glücklicher Caprianer nach 2 Stunden und 47 Minuten unverrichteter Dinge aber selbst voller Liebe Jesa Christa. In der Manufaktur hat man das ganze Gespräch verfolgt und kann nicht mal böse sein auf Manfred. Stattdessen beschließt man den gegenüber Gefühlen unempfindlichen Grießkram Mechthild zu schicken, um Christa irgendwie nach Hause zu holen. Schlecht gelaunt, dass sie – mal wieder – Manfreds Arbeit zuende bringen muss, macht Mechthild sich auf den Weg zu Christa.
Kaum erreicht Mechthild Jesa Christa, fragt diese direkt, welche Laus ihr denn eigentlich über die Leber gelaufen sei. Mechthild hat keine Antwort darauf, deshalb schlägt Christa vor, dass sie ein bisschen zusammen trommeln, das wird sie reinigen – und so geschieht es. Auch Mechthild verlässt schließlich Jesa unverrichteter Dinge, aber wirklich gut drauf. So geht es Ingo, Helga, Andreas, dem Chef des Ganzen und auch Lotte, die sonst eigentlich immer alles schafft – niemand kann Christa sagen, dass sie von Capri kommt und nach Hause kommen soll. Gleichzeitig sind alle sehr glücklich, nachdem sie Jesa Christa getroffen haben. Inzwischen ist sogar ganz Capri verwirrt – handelt es sich vielleicht doch um die Tochter Gottes?
Auf der Erde hat Jesa Christa ja die gleiche Wirkung, sie versprüht unendliche Liebe. So hat man sie gebeten, mit Despoten zu reden und mit Kriegstreibern zu verhandeln. Wie gesagt, sie hat keine Wunder bewirkt, aber ein wenig Liebe hat sie in jede Verhandlung gebracht.
Tja, was soll ich sagen, Jesa Christa wird nicht gekreuzigt, nicht verraten, sie möchte niemanden führen, kann nicht über Wasser gehen, keine Kriege verhindern und auch kein Brot vermehren. Und doch erzählt man sich: der Herr hat seine Tochter geschickt …
Wäre es ein Märchen, käme jetzt noch der Satz: und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie … Aber es ist kein Märchen, deshalb ist es noch nicht zu ende. Zuerst schien es, als könnten alle mit diesem Kompromiss leben. 10 Jahre ging alles gut, dann fing es an komisch zu werden auf Capri. Kinder fingen furchtbare Streits an, die soweit gingen, dass sie sich Zähne ausschlugen. Teenager prügelten sich und wenn einer am Boden lag, wurde weiter auf ihn eingetreten. Das kannte man bisher auf Capri nicht. Man trief sich und tagte deshalb Tage lang diskutierte über Ursachen und Gründe – und alles führte zurück zu Jesa Christa. Seitdem dieses Kind für Capri verloren gegangen ist, ist Capri aus der Balance gekommen …
So kommt es, dass Manfred auf dem Weg zur Erde ist. Er ist so aufgeregt, dass er fast vergisst, die menschliche Gestalt anzunehmen. Er hat nun richtig Druck: er muss Jesa Christa heimbringen.
Jesa wohnt inzwischen im Bauwagendorf in Berlin, war ja klar, dass da sowas Linksgrünversifftes rauskommt, aber sie steht halt nicht auf Konsum, ihrs sind ja die inneren Werte. Manfred nimmt all seinen Mut zusammen, stürmt in das Bauwagendorf, reißt die Türe zu Jesas Wagen auf und schreit sofort heraus: „Du bist nicht von der Erde, du bist kein Mensch, sondern von Capri, auf Capri kommen keine gesunden Babys zur Welt, deshalb werden alle als Kuckuckskinder auf der Welt geboren, ich wollte es dir schon lange sagen, auch Mechthild, Ingo, Helga, Andreas und die anderen - und niemand hat es geschafft, jetzt ist es aber raus. Jesa Christa schaut ihn mit lieben Augen und voller Güte an: „Manfred, das weiß ich doch alles schon. Aber ich kann die Welt nicht verlassen, sonst bricht hier doch sofort wieder Hass und Krieg aus.“ War ja klar, dass sie Bescheid weiß. Übrigens sitzt da vor Manfred kein Mensch mehr, sondern eine Capri! Manfred fragt sie trotzdem noch kleinlaut, ob sie auch die ganze Sache mit der Verwechslung von Lea und Lena weiß. Sie nickt - zum Glück immer noch mit diesem warmherzigen Blick. Manfred fällt ein Stein vom Herzen, aber stopp, was ist jetzt mit dem Frieden auf Capri? Jesa Christa wäre nicht Jesa Christa, wenn sie dafür nicht auch schon eine Lösung hätte: „Zweitwohnsitz“ verkündet sie stolz … Und was soll ich sagen: es ist wirklich genug Liebe für alle da … und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute friedlich und glücklich auf der Erde und auf Capri!


Mir gefällt der Humor in der Geschichte, mit dem eines der großen Themen unserer christlichen Kultur mit einem zwinkernden Auge aufgenommen wird
AntwortenLöschenDie Zeit und die aktuelle Welt ist reif und überfällig für das Wirken einer Jesa Christa ... 😀
AntwortenLöschenIch war sehr angetan vom Aufbau der Geschichte. Im letzten Drittel liess es nach. Ab den "Trommeln" wurde es hastig zu einem unglücklichen Ende für alle erzählt. Aber der Gedanke selbst mit der Mutterschaft war beeindruckend.
AntwortenLöschenEine sehr originelle Idee! Mich hätte schon noch interessiert, wie sich dabei die Mutter und Großeltern von Jesa Christa entwickeln, gerade, als Jesa älter wird :)
AntwortenLöschenMan merkt sofort, dass die Geschichte stark auf der Jesuserzählung basiert – diesmal aber clever im Sci-Fi-Gewand mit Caprianern statt heiligem Geist. Die Idee, unbefleckte Empfängnis mit außerirdischer Verwechslung zu erklären, ist witzig und als Satire auf Religion und Bürokratie richtig gelungen.
AntwortenLöschenWas mir aber fehlt, ist Nähe zu den Figuren. Statt dass man mit Lea oder später mit Jesa Christa mitfühlt, wird alles sehr distanziert „von oben“ erzählt – wie ein Märchen oder ein Zeitungsbericht. Dadurch bleibt die Geschichte für mich eher ein gutes Konzept als ein packendes Erlebnis. Man schaut zu, aber man ist nicht dabei.
Fazit: Tolle Adaption der Jesusgrundidee – aber ich hätte mir weniger Zusammenfassung und mehr echte Szenen gewünscht, in denen man wirklich mit den Figuren lebt statt nur über sie liest.
Lustige Neues-Testament-Parodie. Hat Spaß gemacht!
AntwortenLöschenFür mich funktioniert der Text als Geschichte null. Ganz übel lieblos: der totale Info-Dump ab "Während auf Erden Lea und ihre Familie völlig aus der Bahn geraten, gibt es ..."
AntwortenLöschenDass die Idee 'Potenzial' hat, deutet sich an, sobald es um die Konsequenzen der Tatsache einer 'Tochter Gottes' geht, da sind mir auch ein paar Schmunzler passiert, aber die Erwartung, dass die Story nun satirisch in die Vollen geht, erfüllte sich nicht; wenig später und spätestens mit der Mechthild driftet alles wieder Richtung Quark. Der an sich schon extrem auktorial agierende Erzähler, der ohne Verbindung zu allem steht, klingt übel, wenn dann so Begriffe wie 'linksgrünversifft' kommen. Und dann die Idee mit dem Zweitwohnsitz ... ne. Irgendwie versteht sich die Geschichte selbst nicht und verpasst sich.
Witzig und originell, ein bisschen gesellschaftskritisch und mit etwas Satire … eine gute Geschichte, die Spaß macht.
AntwortenLöschenDiese Geschichte funktioniert leider gar nicht. Sie wird trocken aus einer Beobachterperspektive erzählt, ohne dass die Charaktere wirklich handeln, geschweige denn zu Wort kommen. Einen kurzen Dialog gibt es erst am Ende. Die Handlung bleibt auch nicht nah an den Charakteren. Lea bzw. Lena (das wechselt immer mal) steht zu Beginn im Zentrum, doch kaum hat sie gekalbt, taucht die Mutter des weiblichen Jesus nicht mehr auf. Hinzu kommen einige Widersprüche. Anfangs wird es so dargestellt, dass Lea noch keinen Sex hatte, später heißt es, „dass Lena ein regelmäßiges Sexualleben pflegt“.
AntwortenLöschenAntworten bietet die Geschichte keine. Warum werden auf Capri keine Kinder mehr geboren? Egal, ist halt so. Warum haben die Caprianer deutsche Namen? Und heißt ihr Stern eigentlich Capri Sonne? Die Wirkung ihres Tuns auf der Erde ist ebenfalls wenig glaubwürdig. Nur weil eine angebliche Jungfrau ein Mädchen zur Welt bringt, treten Feministinnen plötzlich einer patriarchalen Kirche bei und aus unerfindlichen Gründen herrscht sofort Frieden auf Erden, obwohl Jesa Christa nicht ein einziges Wunder vollbringt. Wahrscheinlich würden bei einer solchen Jungfrauengeburt eher religiöse Konflikte ausbrechen. Stattdessen scharen sich jede Menge Anhänger um Jesa, ohne, dass sie etwas dafür leistet. Das politische Statement mag gut gemeint sein, ist jedoch schlecht umgesetzt. Vielleicht hätte es als Satire funktioniert, etwas Witz ist ja dabei, aber der Humor bleibt letztendlich ebenfalls oberflächlich.
Zu guter Letzt ist der Text auch handwerklich leider kein großer Wurf. Da hier wahrscheinlich alle Geschichten unlektoriert eingereicht worden sind, dürften in den meisten kleinere Tippfehler zu finden sein. Das ist völlig okay! Die Anzahl von Schreibfehlern, fehlenden Wörtern, falschen Wörtern und Wortdoppelungen in dieser Story ist aber schon arg. Und der/die Autorin scheint auch kein Gefühl dafür zu haben, wo ein neuer Absatz beginnen sollte. Mal sind die Absätze ganz kurz, dann folgen wieder Endlostexte. Ich habe den Eindruck, es könnte sich hierbei um das Werk einer KI handeln.