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Wurzelfrei

In der Stille der Nacht, die Schatten strecken ihre klammen Finger durch die Ecken meines Zimmers, und ich treffe einen Entschluss, der so unerbittlich wie das Schicksal selbst ist. Der Pflanzenspross, der sich all die Jahre an seinen Ursprung klammerte, beginnt, seine faulen Wurzeln abzustreifen. Es wird kein leichter Schritt, sondern ein Kampf gegen die eigene Natur, gegen das unsichtbare Geflecht, das mich an die Vergangenheit bindet.

Die Wurzeln, einst kräftig und lebendig, sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, schwer und müde. Mit jedem Schnitt fühle ich, wie sich das Leben in mir neu formen will, sich neu ordnen. Die Verbindung zu jenen, die mich einst nährten, schwindet, und ein ungekannter Schmerz mischt sich mit meiner Sehnsucht nach Freiheit.

Ich spürte die Blicke derer, die mir einst so nahe standen, doch ihre Worte erreichten mich nicht mehr. Die Hamster, die einst ein Symbol für die kleine Welt waren, die ich zurück lassen werde, liefen in ihren ewigen Rädern, ohne zu wissen, dass ich mich aus ihrem endlosen Kreislauf befreite.
Die Finsternis draußen begann zu weichen, und mit ihr schwand auch der letzte Hauch der Vergangenheit.

 Heute trete ich hinaus in eine Welt, die mir nun fremd und doch verheißungsvoll erscheint, und ich hinterlasse die faulen Wurzeln, die mich so lange gehalten hatten.

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