Gestern Nacht fand ich mich selbst in einem Traum wieder, in einer verdorrten Landschaft, die so fremd und doch vertraut wirkte. Nebel hing feucht in der Luft, und die Schatten der kahlen Bäume schienen sich wie knochige Finger nach mir zu strecken. Plötzlich trat ich aus dem Dunst hervor und blieb direkt vor mir selbst stehen.
Mein Herz schlug schneller, als ich mich dort stehen sah, eine genaue Kopie, und doch fremdartig. Meine Augen blickten in meine eigenen, und eine tiefe, unerklärliche Kälte ergriff mich. Ich versuchte, Worte zu formen, doch meine Lippen blieben stumm. Keine Fragen kamen über meine Zunge, keine Antworten drangen aus meinem Mund. Nur eine schmerzhafte Stille umgab uns.
Ich hob die Hand, um mich zu berühren, doch ich konnte nur schreiben. Mit zitternder Hand zog ich ein Blatt Papier und einen Stift hervor und begann, Worte zu formen. Meine Gedanken flossen in Schriftzeichen, doch das Papier blieb leer. Keine Mimik begleitete die ungeschriebenen Worte, kein Lächeln erhellte mein ernstes Gesicht.
Es war, als ob alles, was ich je gefühlt und gedacht hatte, in das Nirgens verbannt worden war. Wo so vieles hätte sein sollen – Freude, Schmerz, Angst, Hoffnung – war nur eine leere, schattenhafte Anwesenheit. Ich war mir selbst gegenübergestellt und erkannte, dass ich mich nur anschweigen konnte, in endloser Stille und Unverständnis gefangen.
So stand ich da, ein Spiegelbild meiner selbst, und die Erkenntnis der Isolation drang tief in meine Seele.