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Danke an die Tagesklinik Köln Mülheim ....

 ... Am Mittwoch, dem 22.6. ist es so weit. Ab 11:30 lese ich einmal pro Stunde aus meinem aktuellen Roman "Ein Hauch von Sandelholz", den ich unter dem Pseudonym Rose Bush veröffentlicht habe.




Wenn ich an die Tagesklinik denke, dann erinnere ich mich vor Allem an das Team, das diese Klinik ausmacht. Stellt euch vor, ihr geht jeden Morgen zur Arbeit und kümmert euch um Menschen, die aus dem Gitter der Gesellschaft gefallen sind. Jeder mit einem persönlichen Schicksal. Einige mit Aussicht auf Heilung, einige ohne.

Bei mir war einfach zu viel zusammengekommen. Ich hatte mein Leben aufgegeben und war nur noch da, weil ich die Menschen in meinem Umfeld nicht enttäuschen wollte. Dennoch forderte mir das Leben zu viel ab und ich hatte keinen Halt mehr, obwohl mir alle die Hände gereicht haben.

Wie es dazu gekommen ist? Meine Depression habe ich schon lange mit mir herumgetragen. Ganz besonders schlimm war sie nach dem Tod meiner Schwägerin, die ich 3 Jahre durch ihre schwere Krebserkrankung begleitet hatte. 

Dann gibt es noch eine hohe Grundbelastung, der ich mich täglich im familiären Alltag stelle.  Darauf möchte ich hier nicht näher eingehen.

Es folgte der Verlust meines Jobs nach 32 Jahren in der Hauptverwaltung des Kaufhof wegen Standortschließung. Ich hatte mich nach dem Tod meiner Schwägerin so sehr in die Arbeit geflüchtet, um nicht an dem schmerzenden Verlust zu zerbrechen.

On Top gab es in meiner Bewerbungsphase nur Ablehnung. Ich sei nicht authentisch, hieß es in einer Begründung der REWE Hauptverwaltung. Auf telefonische Rückfrage wurde mir bestätigt, dass es eher an meinen 180 Kilo Körpergewicht lag. Man hatte Angst, in einen Menschen zu investieren, der morgen mit einem Herzinfarkt ausfällt. Tja 51 Jahre alt, fett, depressiv. Es kam, was kommen musste. Dann trage eben ich das Risiko ... Von der Abfindung wollte ich mich in die Selbständigkeit begeben. Este Aufträge waren schon in Sicht. 

Kaufhof setzte noch die Schutzschirminsolvenz ein ... angeblich wegen Corona, aber wir wissen alle, dass der liebe Herr Benko die Schnauze nicht vollbekommt.

Während er mit vollen Taschen noch Altmaier und Scholz erfolgreich um ein paar Staatskredite erleichtert, um sie in seine Immobilien zu pumpen, sitze ich mit meinen Kollegen im sinkenden Boot, das sich mit unseren Tränen füllt.

Es blieb nur der Weg zum Arzt. Dort bekomme ich nun seit einiger Zeit wunderschöne Tabletten, die mein Leben verbessern sollen. Außerdem habe ich einige Schritte unternommen, die ich ohne die Hilfe von Psychologen und Psychiater nie angegangen wäre. Neben einem Magenbypass, durch den ich schon über 70 Kilo abgenommen habe, bekam ich großartige Unterstützung bei meinem Umzug in eine kleinere Wohnung. Ohne Paco Salas hätte ich immer noch den Lärm und Streit aus der Stegerwaldsiedlung in meiner Tagesordnung. Schöne Grüße an meine schrecklichen Nachbarn, die über mir gewohnt haben. Ich habe gehört, dass die neuen Mieter sich besser wehren als ich es konnte. Jeder bekommt irgendwann das, was er verdient.

Allein war ich nie, ob Helmut, Georg, Diete, Angelika, Roman oder Olga, die Freunde aus dem SFCD, dem Perry Rhodan Stammtisch, alle mit mir vernetzten Leser und Autoren und nicht zuletzt die lieben Kontakte aus der Tagesklinik. Alle haben verstanden, wenn es für mich an der Zeit war, allein zu sein. Alle verstehen, wenn ich wieder einen Schub habe. Ich danke Euch, meine Freunde.

Kommen wir zurück zur Tagesklinik, die mir geholfen hat, den Weg in die Erwerbsunfähigkeitsrente zu gehen, ohne die ich diese Zeilen nicht schreiben könnte.


Nun ist das Schreiben meine letzter Halt. Ich bin Autor. Ich möchte mich bei der Klinik bedanken und werde deshalb am Mittwoch für die Besucher des Kultur- und Sommerfestes lesen.

Gern könnt ihr mich dort auch besuchen und mir dadurch ein wenig Kraft für die Zukunft geben. Ich freue mich über jeden Kauf und vor Allem über jede ehrliche Rezension meiner Werke.

Lasst Euch sehen oder hören, damit es auch morgen noch heißt:


Axelschreibt

2 Kommentare

  1. Lieber Axel, ich wusste schon ein wenig von dir, bin aber erst jetzt auf deinen berührenden Blog gestossen. Toi, toi, toi für die Lesungen in der Klinik. Die Kiki

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