Test- / Korrekturleser für SF-Kurzgeschichte gesucht
Hallo Freunde, ich suche fünf Testleser, die Lust auf eine SF-Kurzgeschichte haben und mir im Gegenzug helfen, die Schreibfehler auszubügeln, die ich als Autor übersehen habe.
Die Story umfasst ca. 25.000 Wörter und soll, wenn alles gut geht in einer Anthologie des moderenphantastik Verlages erscheinen. Du hättest bis zum 10.4.2022 Zeit, Dein Feedback an mich zu schicken.
Willst Du wissen, was es mit den drei Muscheln auf sich hat, dann melde Dich gern per PN oder über WhatsApp.
DER WEG DES GAL |
Bildquelle: depositphotos.com (32108825 & 40012395)
Zur Story:
Eine demente Frau verirrt sich in einem Park, in dem sie sich eigentlich zu dieser Zeit nicht aufhalten dürfte. Prompt gerät sie in die Fänge eines Ritualisten, welcher sie wüst beschimpft. Als PLAT, der Ehemann der alten Dame von diesem Aufeinandertreffen erfährt, sucht er Rat bei seinem alten Bekannten SPONN, einem Erridorianer. Dieser nutzt das nun angestoßene Verfahren, um endlich Frieden unter den Menschen zu erreichen, denn die Ritualisten scheinen sich für die Krone der Schöpfung zu halten.
GAL erlebt als Novize seinen ersten Tag unter den Ritualisten, welcher ihn auf die Zeremonie vorbereiten soll. Tritt er der Gruppe der Ritualisten bei oder wird er, wie die anderen Naturalisten ein Leben in der Kanalisation wählen?
Leseprobe:
Guten Morgen, ihr wundervollen, friedlichen Wesen. Es ist Null Sechshundert. Lasst uns einen neuen Tag begrüßen und ihn mit den 37 Ritualen füllen. Dieses ist das erste Ritual. ONIK, ich begrüße dich und erinnere daran, dass du heute GAL durch den Tag führen wirst. Als Novize hat GAL keine Angleichung erfahren. Da der Junge keinen Chip in sich trägt, bitte ich dich, ihn aufzuwecken und dann dein erstes Ritual mit der Medikation fortzusetzen. Heil der Einheit.
»Heil der Einheit.« Diesen Satz sprach nicht nur ONIK, er wurde von allen 48 Bewohnern des Schlafsaales, in dem es bis dahin so still gewesen war, dass man ein Sandkorn hätte fallen hören können, synchron ausgesprochen. Die Stimmen sprachen zu jedem Ritualisten erst den allgemeinen Teil und dann, sofern nötig, die individuellen Anweisungen. Heute sollte ONIK einige davon erhalten, da es galt, den jungen Novizen GAL durch die Rituale des Tages zu führen. Wie ein einzelner Körper bewegten sie sich aus den Betten und richteten gleich darauf ihren Schlafplatz, wobei auffiel, dass sie alle die gleichen Bewegungen vollzogen. Dieses Ritual wurde an drei Betten verzögert durchgeführt. Eines davon lag direkt neben dem von ONIK, es war das Bett, das letzte Woche frei geworden war, und durch GAL belegt wurde. GAL hatte sein Alter für das Ritual erreicht und sich aus freiem Willen dafür entschieden, sich den Rest seines hoffentlich langen, friedlichen Lebens dem Ritual zu verpflichten.
»Ist es so gut, ONIK?«
»Schweig, Novize.«
»Ich …«, setzte GAL an. ONIKs strenger Blick ließ den Jüngling verängstigt schweigen.
ONIK entnahm den Injektor aus der Wand und zeigte GAL, wo sich seiner befand. 48 Zischgeräusche ertönten synchron, als die Medikationen ihren Weg in die Körper der Ritualisten suchten. GAL war aufgeregt und ließ seinen Injektor zu Boden fallen, bekam sofort Hilfe von ONIK, das Gerät verschwand wieder in der kleinen Wandnische, die sich sofort danach wieder schloss. »Das nächste Mal fester drücken, GAL.«
Eine junge Novizin, die GAL nie zuvor gesehen hatte, hatte sich über GALs Missgeschick amüsiert, wurde gleich darauf von ihrem Ritualisten zurechtgewiesen: »Das menschliche Wesen ist nicht perfekt, strebt aber nach Perfektion. Fehler haben keine Relevanz, wenn der Mensch danach strebt, seinen Weg zu verbessern.«
Alle anderen im Raum schwiegen und standen kerzengerade neben ihren militärisch ordentlich hergerichteten Schlafstätten, die ebenfalls in ihren Wandnischen verschwanden.
Wundervolle Wesen, Ritual 2, die Defäkation und Miktion starten um Null Sechshundertfünf. Wir wünschen erfolgreiche Geschäfte.
Wieder Synchron zogen sich die Ritualisten ihre Hosen aus, die Novizen folgten, wobei sie neugierig, ja beinahe neidisch auf die Ausgänge der perfektionierten Wesen starrten. In den Unterrichten hatten sie es oft und virtuell betrachten können, aber das war nicht so beeindruckend, wie die Realität.
»Schau genau hin, Novize. Die Anschlüsse verbinden sich wie von selbst.« ONIK nahm die beiden Schläuche aus der Halterung, wie es die anderen Ritualisten taten und hielt sie in die Nähe der zwei auf Beckenhöhe in der Leistengegend angebrachten Ausgänge, worauf hin die Schläuche sich mit einem leisen Sauggeräusch andockten. Gleich darauf holte ONIK den Adapter aus GALs Fach und hielt ihn hin.
»Das wirst du bis zur Anpassung benutzen müssen. Es wird zwischen die Beine geklemmt, nachdem du die Schläuche angeschlossen hast. Soll ich dir helfen?«
GAL bemerkte den angewiderten Blick ONIKs und lehnte dankend ab: »Ich bin selbst froh, wenn der Penis entfernt ist. Ich mache das selbst.« Er hielt die kleine Schale zuerst an die Schläuche, die sich gleich darauf mit den an ihrer Front angebrachten Ausgängen verbanden. Dann zog er den silikonartigen Rand der Schale zwischen die Beine, wie er es in den Übungen gelernt hatte. Die Schale hatte sich erfolgreich angesaugt, GAL atmete erleichtert aus. Während die Ritualisten ihre Defäkation mühelos hinter sich brachten, hatte GAL Schwierigkeiten. Es fühlte sich an, als würden ihn alle anderen mit ihren Gedanken durchbohren und sich an seinem Genital stören, auf diese Situation hatte ihn die Ausbildung vorbereitet. GAL ging in die Hocke. Er wusste, dass die Schale weiter fest an seinen Körper gesaugt bleiben würde. Gleich darauf merkte er, dass er das zweite Ritual erfolgreich abschließen würde.
Nachdem die Ritualisten von ihren Schläuchen befreit waren, half ONIK ihm, die Schale wieder in die Nische zu befördern. GAL war aufgeregt und genierte sich. Er hielt sich die Hände vor den Penis, damit niemand sein flaumiges Schamhaar bemerkte, das vor wenigen Wochen angefangen hatte, schneller zu wachsen. Auch wenn er an den angewiderten Blicken merkte, dass es die Ritualisten störte, versuchten sie sich allem Anschein nach, nicht in ihrem Tagesritual stören zu lassen.