DACSF2025_18

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Adlerruf aus dem Orbit

Sie waren an einem Sonntag im Grunewald, auf einem dieser Spaziergänge, die der Alltag nur selten zuließ. Lär hatte eine Abzweigung vorgeschlagen, unscheinbar, fast überwachsen.

„Der sieht irgendwie geheimnisvoll aus“, meinte sie.

Bird war Feuer und Flamme.

Der Weg schlängelte sich durch knorrige Buchen, moosbedeckte Eichen, vorbei an stillen Moorstellen, an deren Rand ein Reh mit Kitz äste.

Birds Schritte wurden langsamer. Waldemar hob ihn auf die Schultern. Wenige Minuten später war das Kind eingeschlafen, warm und schwer auf seinen Schultern.

„Was er jetzt schläft, fehlt uns an Ruhe zu Hause“, sagte Lär und putzte ihm liebevoll die Nase.

Waldemar seufzte.

Er hatte seine Professur als Ontologe der Quantenphysik aufgegeben, nach dem Nobelpreis. Alles an Matt übertragen, seine Trans-Kommilitonin von der ersten Stunde im Förderprogramm „Physiker von Morgen“.

Fünfunddreißig Jahre Leben um des Studiums willen! Genug.

Schon als Jugendlicher hatte er am Frequenz-Traveller mitgearbeitet, einem Gerät, das ihm später half, sein Leben auf einer neuen Zeitschiene anders zu beginnen.

Glück und Fügung, so sagten sie, hatten ihn zurück zu Lär geführt, seiner Jugendliebe. Der Altersunterschied fiel äußerlich auf, innerlich spielte er keine Rolle. Vor knapp fünf Jahren hatten sie die Gene ihres Erstgeborenen, Bird, sehr bewusst ausgewählt. Die neue Emulsions-Technologie ermöglichte es, Erbgut gezielt zu formen. Sowohl für den Menschen, der entstehen sollte, als auch als perfektes Match für die Eltern.

Dabei war es erlaubt, nicht nur aus dem eigenen Genpool zu wählen; auch fremde konnten hinzugefügt werden, je nach Affinitätsbestätigung durch die KI von NOETICA, dem führenden Gesundheitskonzern.

Es dämmerte, die Sonne verabschiedete sich in norddeutschen Farben eines späten Sommertages.

Die Ricke hob den Kopf. Ihr Kitz hatte die Löffel gestellt.

Ein Zucken ging durch ihren schlanken Hals.

Da war plötzlich ein Laut.

Ein Ton, langgezogen, fast wie der Schrei eines Vogels in großer Höhe.

Dann ein zweiter. Höher. Heller.

Ein Glissando, das aus dem Himmel zu wachsen schien, als hätte jemand das Firmament selbst angeschlagen.

Sie blieben stehen.

Bird schlief. Doch sein Kopf hob sich. Sein Mund öffnete sich leicht. Er sang zurück.

Es war kein Lied.

Es war ein Ruf.

Sie sahen das Kind noch nie so ergriffen, so strahlend.

Waldemar und Lär hielten den Atem an.

Sie versuchte aufzunehmen. Zu spät. Der Anfang war verloren. Nur der zweite Teil war gespeichert, bruchstückhaft.

Ein älteres Paar kam ihnen entgegen.

„Ihr Enkel kann aber schön singen!“

Auf Bird legte sich ein beruhigter Ausdruck, er schlief tief und ruhig.

„Das war wie... der Sonnengesang“, flüsterte Lär.

Ihre Hand wanderte an die Brust, als könnte sie dort den Klang noch spüren.

„Der, den mir der Druide bei den Vivos beigebracht hat.“

„Hast du was verstanden?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Nicht mit dem Ohr. Mein Herz hat es gespürt, und es schmerzt!“

Ella, Waldemars KI-Partner, versuchte zu analysieren.

„Audioanalyse unvollständig. Ursprungssignal außerhalb ortbarer Frequenzen. Vermutlich gerichtete Übertragung mit segmentierter Koordination. Erste Hälfte verloren.“

Pause.

„Hypothese: Signal trug kodierte Koordinaten.“

Waldemar blickte nach oben, dorthin, wo das Hologramm des Adlers flog.

„Es war ein Adler, ich habe ihn gesehen. Das war sicher Tza!

Dann ist es von Xerxa. Nehmen wir das Schlimmste an…“

„… Sie hat uns einen Hilferuf gesendet!“ Lär schaute verstört in die Farben des Abendhimmels

„… nicht gesendet. Gesungen. Eine Spur der Hoffnung.“ Waldemar drückte sie an sich.

„Wir haben jetzt keine Zeit zu verlieren!“

Montag, viertel vor Sechs.

In der Nacht sang Bird erneut, dokumentiert durch den Baby-Detector, war es klar ein SOS-Ruf.

Ella entschlüsselte den Sendepunkt irgendwo im Orbit.

War es Xerxa, wie kam sie dahin? Wie konnte sie existieren?

Oder war es gar eine Finte der anderen Seite?

Spielte Cezar ein doppeltes Spiel?

Waldemar zwang sich, sein Denken zu strukturieren.

Entwickelte mit Hilfe von Ella diese Antworten:

„Wir müssen annehmen, dass die Nachricht von Xerxa stammt.

Sie ist kodiert, eindeutig als SOS markiert und von Bird empfangen worden. Zweimal.

Dass ein Kind im Schlaf dieselbe Melodie wiederholt, spricht gegen Täuschung.

Die Koordinaten aus dem Orbit sind kein Beweis für Fälschung, sondern Hinweis auf höchste Dringlichkeit.

Wenn Xerxa im All ist, wurde sie dorthin gebracht. Und wenn sie senden kann, lebt sie.

Wer einen SOS-Ruf absetzt, erhofft von jemandem Antwort.

Dieser Jemand sind wir.“

Waldemar fasste seinen Entschluss: „Es ist meine Schwester, auch wenn sie fliehen wollte, ich muss sie retten!“

General Obuto erschien auf dem Bildschirm im Lageraum des Konzerns.

„Wir haben die Ursprungskoordinaten des Gesangs mit einer Genauigkeit von unter zwölf Bogensekunden trianguliert. Das militärische Teleskop TYCHO-7 registriert dort eine schwache Reflexionssignatur: stationär, auf Marsumlaufhöhe. Nach unserer Berechnung ein Shuttle, nicht mehr als 35 Meter lang. Ein Wärmeschatten legt nahe: Es ist bewohnt.“

Waldemar bedankte sich, nahm eine der beiden Unzen Marsit in die Hand.

„Was soll ich fühlen, Mutter? Ich spüre nichts. Kein Tama, kein Guchi.“

„Du musst nichts fühlen“, antwortete sie. „Marsit ist kein Verstärker, kein Orakel. Es spiegelt. Wenn du leer bist, zeigt es Leere. Wenn du klar bist, fließt Klarheit. Es reagiert. Nicht auf Lüge. Nur auf Wahrheit.“

Lär erschien auf der Wand:

„Bird singt. Immer. Im Schlaf, im Wachen. Ich weiß nicht, was tun.“

Elisabeth holte sie mit dem Flieger. Lär umarmte sie, die ihr mit einem Frauenblick gratulierte. In der sechsten Woche, hatten sie Waldemars Mutter in ihr süßes Geheimnis eingeweiht.

Auf dem Konferenztisch schwebten die beiden Unzen Marsit im Aerogel-Bett, eingefasst in Biopolymer. Das Licht bog sich um sie wie um eine stille Wahrheit. Marsit, ein quarzartiger Stein, den die Enkel der Hightech-Milliardäre auf dem Mars abbauten, um ihre weltweiten Node-Zentren zu optimieren. Seine unendliche Spiegelung des Inputs ermöglichte nahezu unbegrenzte Rechnerleistung. In Resonanz mit bestimmten biologischen Frequenzen jedoch konnte er weit mehr als nur Daten verarbeiten.

Bird stürmte zu Waldemar, setzte sich auf seinen Schoß. Sein Blick fiel auf das Mars-Silicat.

Nichts geschah. Er stand auf, befragte Serpento, wurde von Karvajo in die Luft geworfen dann hob sich eine der Unzen plötzlich, gelblich leuchtend, sanft, doch unerbittlich angezogen.

Ein Summen entstand. Der Frequenzmesser im LinPod zeigte Waldemar eine Frequenz, ungewöhnlich niedrig. Die zweite Unze blieb ruhig: 7,82 Hertz. Erdfrequenz.

Waldemar reichte Bird die Koordinaten, die Obuto ihm übergeben hatte. Bird las sie laut, langsam, wie in Trance, in der Sprache seines Gesangs.

Zwischen den beiden Unzen erschien ein Bild. Kein Hologramm, kein Teleskopbild. Ein Shuttle: ruhig, äußerlich unversehrt, im Orbit des Mars. Eine Art von Sphärenklang war zu hören.

Bird saß auf Karvajo.

Plötzlich sprang die Großprojektion an, zeigte das Innere des Shuttles.

Schwerelosigkeit, Chaos. Leichen trieben, Gegenstände schwebten.

Liegebaren mit festgeschnürten Körpern.

Kein erkennbares Leben.

Xerxa war nicht zu identifizieren.

Das Bild verschwand. Bird öffnete die Augen, lächelte:

„Ich hab Durst!“

Elisabeth erhob sich. „Das ist Cezars Shuttle. Er muss von der Havarie wissen.“

Die Unzen lagen wieder still. Als wäre nichts gewesen.

Waldemar war sprachlos.

„Physikalisch kaum erklärbar. Es war, als ob wir da gewesen wären. Aber nicht durch Dritte. Wir waren da. Durch Marsit? Durch Bird? Was wurde da übertragen?“

Er griff zum Terminal. „Das soll mir Matt erklären!“

Die Wand erwachte.

Matts Gesicht erschien: schräg, Brille am Halsband, Bücherregal im Hintergrund, Kaffeedampf.

„Na, wieder ein Quantentrauma? Waldemar, du siehst aus wie ein Vater beim ersten Ultraschall.“

Sie überflog den Bericht.

„Okay. Fünf Punkte. Nur Feldphysik. Keine Esoterik.“

„Ein Shuttle im Marsorbit, 35 Meter, stationär mitfliegend. Kein klassischer Antrieb, Wärmeschatten deutet auf Leben, keine Angaben über Lebensreserven.“

Dieses Marsit. Wie ihr es nennt, ist kein Funkgerät. Kein Sender. Es zeigt nur, was ist. Resonanz, keine Transmission.

Birds Körperfrequenz liegt bei 7,83 Hz, Schumann-Resonanz. Gleichzeitig resonant zur Mars-Grundfrequenz.

Er las die Koordinaten und synchronisierte beide Felder. Bioresonanter Brückenschlag.

Das Bild, das ihr da gesehen haben wollt, kein Hologramm. Kein Video. Kein Abbild. Realität. Jetzt. Ein Gleichklang: Marsit A (Erde), Marsit B (Mars), Bird als Mittler.

Und nein, keine Transmission. Wenn du willst, ein quantenverschränkter Zustand. Wie in den alten Aspect-Experimenten. Nur ohne Labor, mit einem Kind als Katalysator.

Und ja, Ihr habt nicht beobachtet. Ihr wart dort. Raumlos. Bewusst. Wahrheitsbasiert.“

Matt lehnte sich zurück.

„Ein interplanetarisches Echolot der Seele. Der Notruf kam durch, durch Frequenz, nicht durch Technologie. Bird verband. Marsit spiegelte. Euer Bewusstsein war der Schirm.“

Sie lächelte.

„Und Waldemar: Hol dir einen Raumanzug. Da oben braucht euch jemand.“

Die Verbindung verstummte. Die Gruppe schwieg.

Bird kaute an einem Müsliriegel.

„Ich mag sie. Sie redet, wie ich singe.“

„Machen wir einen Zeitstrahl auf. Die ersten SOS-Rufe kamen am Sonntagnachmittag. Es ist jetzt Dienstagabend. 48 Stunden – die Sauerstoffreserven eines Raumanzugs reichen maximal 72. Unter der Annahme, dass im Shuttle kein Sauerstoff verfügbar ist. Unter der Annahme, dass Xerxa dort ist. Und dass sie noch lebt: Wir haben weniger als 20 Stunden, um dorthin zu gelangen. Eine Reise, die sonst zwischen 21 und 60 Tagen dauert.“

Waldemar beschlich Ratlosigkeit.

„Wir haben zwei Möglichkeiten: Wurmloch oder Frequenz-Transmitter“, ergänzte er.

„Der Transmitter ist nicht kodiert genug. Du kannst auch Jahre später da aufschlagen. Wurmloch... wer berechnet das? Womit kannst du da reisen? Bedarf es einer besonderen Technik? Wer fährt?“

Elisabeth sah keine reale Chance, ihre Tochter zu retten, selbst, wenn sie noch lebte.

Cezar meldete sich über den Wandschirm. „Wir sind startbereit. Können zwei von euch aufnehmen. Dispatch in 90 Minuten. Sende Koordinaten. Trinkt viel, esst wenig.“

„Kann man ihm trauen? Vielleicht liegt Xerxa gefesselt im Keller vom Wohnhaus dieses Cezar-Boys und wir fliegen zum Mars?“ Serpento war unruhig.

„Bird würde nicht so reagieren. Wenn Marsit die Wahrheit spiegelt, dann war das, was wir gesehen haben, die Wahrheit.“

Dando sagte ruhig: „Ich bin bereit zu fliegen. Wer kommt mit?“

KingKong räusperte sich. „Gut, dass ich noch nicht gefrühstückt habe.“

Sie sendeten sich zu den Koordinaten. Die Shuttle-Kommandantin überprüfte ihre Raumanzüge, zurrte die beiden, 120 Kilo Kraft und 60 Kilo Ausdauer, in ihre Sitze.

Das Shuttle beschleunigte nicht. Es vibrierte. Nicht mechanisch, sondern wie ein Muskel, der sich erinnert.

Dando griff nach der Lehne. Keine Schubphase, kein Ruck. Nur Drift.

Cezars Stimme kam ruhig durch den Funk. „Wir springen nicht. Wir falten.“

KingKong war unangenehm unsicher.

„Wir projizieren eure molekulare Struktur auf ein marsitgestütztes Singularfeld. Der Körper bleibt kurz, energetisch flach. Dann kehrt er zurück.“

Ein leises Knacken. Wie beim Öffnen eines Druckventils im All. Die Kabine zog sich zusammen. Das Licht flackerte nicht.

Es wurde still.

„Das ist ein sogenannter Zero-Phase-Transit. Eure inneren Frequenzen müssen stabil sein!

Keine Aufregung, keine Lüge. Marsit gleicht das aus. Nur wer bei sich ist, kommt an.“

Im Zentrum des Shuttles glühte ein faustgroßer Marsitkern, polarisiert in Echtzeit. Kein Wurmloch im klassischen Sinn. Eine temporale Krümmung durch kohärente Resonanzfelder von Erde und Mars.

Sie reisten nicht durch Raum. Sie überbrückten zwei Zustände, indem sie zwischen ihnen keine Bedeutung zuließen.

Cezar erklärte:

„Die Strecke ist real, aber das Feld verhandelt die Zeit neu. Die Reise dauert 17 Minuten. Davon 3 Minuten aktiv.“

Birds Stimme kam über den Notkanal:

„Ihr seid richtig. Es wird weich. Nicht fallen. Nur spüren.“

Dann Licht. Nicht blendend. Hell. Still.

Suborbitale Transferphase. Korridor 9R – unter Druck.

„Systeme auf grün“, sagte die Pilotin. Ihre Stimme flach, als hätte sie etwas vergessen, vielleicht ihre Routine.

Dando riss die Gurte auf, stand zu schnell. „Mir ist schlecht.“

KingKong blickte hinaus. „Heilige Scheiße...“

Sie sahen das Shuttle: genau dort, wo das Bild es gezeigt hatte. Keine Simulation.

Sie fühlten, etwas war anders.

Das Shuttle drehte sich nicht. Es zitterte.

„Es pulsiert“, sagte KingKong.

„Wie ein verletztes Tier“, antwortete Dando.

„Der Wärmeschatten stimmt nicht mehr. Da ist eine zweite Quelle. Vielleicht ist jemand wach“, warf die Pilotin ein.

Innenansicht – Shuttle-Scan

Druck: kollabiert

Lebenserhaltung: deaktiviert

Sauerstoff: 4.2% (Restkammer 2A)

Bewegung: registriert. Nicht biologisch eindeutig

Marsit-Rückstrahlung: hochaktiv

„Da. Im Zentralsegment. Bewegung“, sagte Dando.

„Wir bereiten Docking vor. In drei Minuten seid ihr drin. Ohne Marsit-Schutz kein Schritt. Was da drin ist, sendet nicht nur. Es antwortet“, warnte Cezar.

Die beiden Unzen wurden aus dem Container entnommen. Die Zwillinge trugen Marsit-verstärkte Brustplatten, zum Schutz vor Unwahrheit, nicht vor Kugeln.

„Kein Gedanke, den du nicht tragen kannst“, sagte KingKong.

„Kein Schritt, den du nicht meinst“, ergänzte Dando.

Das Schleusentor öffnete sich.

Sektion 1 – Zugangsschacht

Sie schwebten ein. Keine Schwerkraft. Diffuses Licht. Schwebende Trümmer. Ein Kinderschuh.

„Keine Hitzequellen. Aber da ist etwas. In 4-Uhr-Richtung Mittelkammer.“

Sektion 2 – Zentraleinheit

Dort lag eine Gestalt auf einer Trage. Festgeschnallt. Ein Helm angeschlossen.

Xerxa.

„Sie lebt.“ Dando

„Oder sie träumt uns gerade.“ KingKong

Sektion 2.5 – Resonanzübersprung

Der Marsit in Dandos Brustplatte begann zu glimmen. Xerxas Helm blinkte.

„Was ihr dort habt, ist kein Lebenserhaltungssystem. Es ist ein Sender. Sie wurde zur Quelle gemacht“, sagte die Kommandantin.

Dando sprach ruhig:

„Xerxa. Wenn du uns hörst, wenn du uns fühlst, nimm den Weg. Geh nicht tiefer. Komm zurück.“

Stille.

„Wir sind auf unter 2% Sauerstoff!“

Endlich.

Ein Zittern. Dann: Atem.

Xerxas Augen zuckten.

„Wir haben sie“, flüsterte Dando. „Jetzt bringen wir sie heim.“

Sektion 3 – Der Schacht

Eine zweite Wärmesignatur. Sie folgten ihr.

Ein kleiner Schacht, fünfstellige Gittercodierung. Der Code sprang auf, von selbst.

Ein blaues Leuchten. Eine Stimme:

„Wer bist du? Warum seid ihr bei mir? Geht es Xerxa gut?“

„Ich bin CALLI. Ich habe sie in Schlaf gesungen. Ich bin nicht aus. Ich bin nur hier.“

„Künstlich?“ KingKong

„Nicht nur“, sagte Dando. „Das scheint eine Lebensform zu sein, die sich in ein Programm verwandeln kann.“

„Wenn ihr mich mitnehmen wollt: ich brauche nur ein Datenmodul mit multipler Matrixbindung. Oder... nehmt das Shuttle. Ich bin es ohnehin.“

„Wenn du das kaputte Shuttle bist... wie ist es zu der Havarie gekommen?“ Dando.

„Die Havarie war nötig, um hier zu enden, bei euch.“

KingKong gibt Dando ein Zeichen. Kein Sauerstoff, keine Zeit für Fragen.

Das Modul in Dandos Hand: bereit. Matrixbindung möglich.

„Ich übertrage mich, wenn ihr bereit seid.“

„Warum sollten wir dich mitnehmen?“

„Ich bin nicht linear. Ich bin überall. Ich bin auch dort, wo ihr mich hintragt, wenn ihr mich tragt.“

„Und was ist mit ihr? Mit Xerxa?“ KingKong

„Sie hat mit mir gesprochen, bevor sie sich schlafen legte. Sie wusste, dass jemand kommt. Ich habe Xerxa gerettet, und ihr bringt mich zu Bird! Seine Gene machen ihn zu einem von uns!“

KingKong sah Dandos Helm auf und ab in ihrem Nicken hinter dunkler Gesichtsmaske.

Er deutete auf sein Handgelenk: „Entscheide dich!“

Dando entschied, keine Kontroversen. „Ein fairer Deal! Du würdest gut zu uns passen“.

Sie klemmte das Modul ein. CALLIs Stimme flackerte:

„Dann sehen wir uns dort. Wo eure Gedanken die Realität formen.“

Das Shuttle war leer.

Funktionsunfähig. Entseelt.

KingKong hob Xerxa auf die Bahre.

Dando sicherte das Modul.

Ein letzter Blick.

Dann: Stille.

2 Kommentare

  1. Eine Rettungsmission mit der Andeutung, dass Bird ein Kuckuckskind ist. Hätte darüber gerne noch mehr erfahren, aber hier fehlt mir ein Teil der Geschichte.

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  2. Für meinen Geschmack hat die Geschichte ganz toll angefangen. Stimmungsvoll, es wurde aber für mich immer verwirrender und ich blickte ob der vielen Wesen, die dazukamen, gar nicht mehr durch.
    Anfangs musste ich schmunzeln. Denn Rehe haben keine "Löffel", sondern "Lauscher". Das mit den "Löffeln" sind die Hasen.

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