Was für ein wundervolles Familientreffen! Als wir in unseren Lesungsraum kamen, war dieser bis auf den letzten Platz gefüllt. Das hat uns unglaublich gefreut! Die Lesung aus Starbooze und Earthventure auf Angrodan hat das Publikum ordentlich zum Lachen gebracht – ein seltenes Kleinod in der heutigen Zeit. Es war fantastisch zu sehen, wie viele Menschen sich für unsere Geschichten begeistern konnten, und die Energie im Raum war einfach geil. Jeder Lacher, jeder Moment der Freude hat uns gezeigt, wie sehr wir mit unserer Arbeit Menschen erreichen und berühren können.
Später war ich beim Poetry Slam in einem ebenfalls voll besetzten Saal. Auch mein Beitrag konnte dazu beitragen, das Publikum mit den literarischen Sahnestücken dieses Nachmittags zu verwöhnen. Es war eher wie auf einer Familienfeier als bei einem Battle, und alle Vorträge hatten eine unglaublich hohe Qualität. Die Atmosphäre war herzlich, beinahe vertraut, und es fühlte sich an, als wären wir alle Teil von etwas Größerem. Der Applaus, der uns aus allen Richtungen erreichte, war einfach einmalig. Diese Momente, in denen man die Begeisterung und das Engagement des Publikums so deutlich spürt, sind unbezahlbar und geben einem das Gefühl, wirklich am richtigen Ort zu sein.
Ich liebe die Bühne. Es gibt nichts Vergleichbares zu dem Gefühl, wenn das Publikum auf das Gesagte reagiert, wenn man diese Verbindung spürt, die über Worte hinausgeht. Danke für diesen hellen und besonderen Tag unter Gleichgesinnten! Ihr habt diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht, und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten gemeinsamen Abenteuer.
Einige haben nach dem Text meines Beitrags gefragt. Den will ich euch nicht vorenthalten:
fantastisches Kribbeln
Kennt ihr das auch,
wenn ihr für etwas brennt?
Dieses Kribbeln im Bauch,
wenn man die Magie erkennt.
Beim ersten Mal war ich noch Kind,
und bin es irgendwie noch,
so wie wir das wohl alle sind,
ihr spürt das doch.
Ja, damals, als ich vor die Glotze kroch,
ein Telefunken, noch mit Röhre,
exakt drei Minuten noch,
und ich erinnere mich, ich höre
von einer Bombe auf der Wiesn,
ein Nationalsozialist,
dass es Menschen wie diesen
noch gibt – ist doch Mist.
Eins der Opfer war Margot,
elf Jahre, wie ich,
sie wäre jetzt bei Gott,
doch das glaube ich nicht.
Stellt euch vor, wie sie da lag,
zerfetzt und völlig blass,
mit Dirndl im Kindersarg,
getötet aus Hass.
Ich wischte die Tränen
von meinem weichen Gesicht,
hör’ meinen Vater erwähnen:
„Männer weinen doch nicht!“
Doch auf die Mattscheibe acht' ich,
es ist dreizehn vor drei,
im Jahr 1980,
den Kopf wieder frei.
Denn innerlich tanz' ich,
oh ja, I remember!
Der Tag? Siebenundzwanzig
im Monat September.
Die Comet ist erschienen,
Captain Future bereit,
dem Guten zu dienen
durch Raum und durch Zeit.
Da war es – das Kribbeln
tief in meinem Bauch,
ich fing an zu hibbeln
und zu träumen auch.
Nach der ersten Sendung
war ich bereit,
bald sorg' ich für Wendung
in der Vergangenheit.
Ich wollte den Hitler vernichten,
zeichnete Pläne im Wahn,
wie könnt' ich den Tunnel errichten?
Wie fange ich bloß an?
Beim Captain sah das so einfach aus,
Tunnel auf, Raumschiff rein,
und schon kommt es in andern Zeiten raus,
doch wie mach' ich das? Mir fällt nichts ein!
Wie könnt' ich eine bessere Welt erschaffen,
in der die Menschen menschlicher sind?
Nicht vor Schadenfreude gaffen,
sondern fröhlich wie ein Kind.
Eine Welt, in der Margot und ich
vor dem Fernseher hocken,
um gemeinsam Captain Future zu sehen,
ohne linke und rechte Socken.
Eine Welt, die wir endlich begreifen
ohne Hass und erst recht ohne Krieg,
eine, in der Menschen moralisch so reifen,
dass das Gute für immer obsiegt.
Ja, fantastisch, ich weiß und das nehm ich in Kauf,
dabei ist es so einfach zu sehen,
also nahm ich Papier und schrieb alles auf,
um mit euch in die Zukunft zu gehen.
Auf dem BuCon sehn sich heut die Fantasten,
mit Geschichten von Sternen und Thronen,
durch die wir der Realität kurz enthasten,
und ich möchte hier heute deutlich betonen:
Ihr, die ihr hier seid, am heutigen Tage,
könnt mit Fantasie viele Seelen betanken.
Ihr seid Helden des Wortes, das steht außer Frage,
und dafür, ihr Lieben, will ich mich bedanken.
Drum liebe Leute, senk ich jetzt mein Haupt,
vor euch, liebe Bibliophile,
weil ihr an die bessere Zukunft glaubt,
in der Liebe die Hauptrolle spiele.
Doch halt, bevor wir zum Ende gelangen,
will nen letzten Gedanken ich schenken:
Lasst uns heut mit neuen Geschichten anfangen,
die uns helfen, die Welt neu zu lenken.
Mit Worten als Waffen, mit Tinte und Blatt,
erschaffen wir Welten, befeuern das Denken,
damit wir jedem, der uns gelesen hat,
ein bisschen Captain Future schenken.
© 2024. Axel Aldenhoven,
Wunderbar!!!
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