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GEFANGEN

GEFANGEN

 

Mehr als Einsen und Nullen

Mit Herzklopfen betritt x78zr64 die Zeitmaschine. Die seltsame Konstruktion mit blinkenden Lichtern und merkwürdigen Geräuschen steht in einer sterilen Halle. Sie schließt die Augen und spürt eine Kälte, als würde sie in einen See aus Eis eintauchen. Plötzlich ein Ruck und das Gefühl, durch einen endlosen Tunnel gezogen zu werden. Die Farben um sie herum vermischen sich zu einem verwirrenden Kaleidoskop und sie hat das Gefühl, auseinandergerissen und wieder zusammengesetzt zu werden. Die Phasenverschiebung tut nichts anderes. Reisen in die Vergangenheit hatte sie bisher noch nicht unternommen und in die Zukunft zu reisen, war ihnen wegen der Zeitdilatation untersagt. Nur kurz verliert sie die Besinnung und plötzlich ist sie da. Paris zur Zeit von Degas. Sie blinzelt gegen das helle Licht, das von den schneebedeckten Straßen reflektiert wird. Sie steht mitten auf einer belebten Straße, Menschen in dicken Mänteln eilen an ihr vorbei, Pferdekutschen rumpeln über das Kopfsteinpflaster. Ein Bestattungsinstitusfahrzeug sticht hervor, edel und verloren unter all dem Grau. Beinahe so, als wäre es mit Kernseife gereinigt und so lange poliert worden, um die Eleganz und Reinheit eines modernen Elektrofahrzeuges aus den Anfängen der Energiewende zu vermitteln, so wie es Elon Musk mit der Geburt seines Tesla geschafft hatte. So sehen also echte Hominide aus, alles andere als elegant? Sie blickt nach unten und sieht das Tutu, das sie trägt. Es ist schwarz und glänzt in der Sonne. Es wirkt völlig deplatziert zwischen den grauen und braunen Mänteln und Hüten der Passanten, beinahe wie ein Irrlicht in der Dunkelheit, wie Nebelglanz im Morgentau. Sie spürt die Blicke, die auf ihr ruhen, hört das Tuscheln und Kichern. Sie schlingt die Arme um sich, spürt die Kälte, die durch den dünnen Stoff des Tutus dringt. Sie fühlt sich nackt und verletzlich, wie ein fremder Vogel, der nach dem Abflug ins falsche Nest gefallen ist. Sie steht da, atemlos, in dem kostbaren Moment zwischen Abend und Nacht, wenn die Dunkelheit gerade beginnt, den Himmel zu übernehmen. Die Archive berichteten ihr, dass Fotografen diesen Zeitraum die blaue Stunde nannten. Es ist wahr, der Himmel war früher blau, auch wenn vereinzelt pinke und rosenrote Streifen zu sehen sind, ist sie fasziniert, zum ersten Mal das Blau des Himmels zu sehen. Ihr Herz rast beinahe so schnell wie ihre Gedanken. Sie hat diesen Moment Tausende Male in ihrer Fantasie erlebt, doch die Realität übertrifft jede ihrer Vorstellungen. Sie ist in Paris, in der Ära von Degas, mitten in einem verschneiten Winter und kann nicht umhin, die Doppeldeutigkeit des Wortes »Winterzeit« in Majuskeln wie Spam durch ihre Gedanken ziehen zu sehen.

 

Sie bemerkt, wie die Menschen sie mustern, vermutlich wegen ihres ungewöhnlichen Auftritts. Ein junges Mädchen, fast schon eine Frau, nennen wir sie eine Kindfrau, gekleidet in ein Tutu, mitten auf einer verschneiten Straße in Paris. Es wirkt wie eine Szene aus einem Traum oder einem Albtraum, doch für x78zr64 ist es die Realität.

 

Plötzlich legt jemand einen Mantel um ihre Schultern. Sie dreht sich um und erblickt ein vertrautes Gesicht. »Degas«, flüstert sie und ihr Herz macht einen Sprung. Der berühmte Künstler lächelt sie an und bittet sie, ihn zu begleiten. »Ich habe ein warmes Feuer und eine heiße Tasse Tee, die auf Sie warten«, sagt er.

 

x78zr64 folgt ihm durch den mystischen Nebel, der die Straßen von Paris umhüllt. Sie kommen an einem kleinen, gemütlichen Café vorbei, dessen Glanzlichter durch die dicken, weißen Gardinen dringt, eine Einladung in eine wärmere, sicherere Welt, die nach Gardinenweiß und Zahnpasta riecht. Ihr Ziel ist jedoch nicht das Café, sondern ein kleines, unscheinbares Gebäude, das sie durch einen Torbogen betreten, ein Traumtor, das sie innerhalb der Neuen Welt in Kleinod führt.

 

So viele Eindrücke warten auf sie in dieser fremden, freundlichen Umgebung. Fasziniert von dem Knistern und Knacken des Holzes, von der einladenden Wärme, setzt sie sich vor das Feuer und Degas gießt ihr eine Tasse Tee ein. Das Zimmermädchen, das den Tee gebracht hat, streift nur wie ein Schatten an ihnen vorbei, ohne Begegnung. Die Wärme dringt sanft in sie ein und vertreibt die Kälte, die sie ebenso als neue Erfahrung in sich aufgesogen hatte, aus ihren Knochen. Sie sitzen schweigend da, probiert das Gebäck, das so ähnlich schmeckt wie Snickers, bis Degas schließlich das Wort ergreift.

 

»Sie sind nicht von hier, nicht wahr?«, fragt er. Sie sieht ihn überrascht an. »Ihre Kleidung, Ihr Auftreten, sie sind ... anders. Nicht falsch, nur anders.« 

 

x78zr64 lächelt. »Sie haben recht. Ich bin nicht von hier. Ich komme aus einer Zeit nach dem Weltuntergang, einer Post Doomsday Welt.«

 

Degas runzelt die Stirn. »Postdoomsday? Sie meinen das Armageddon, eine Zeit nach dem Ende der Welt, wie wir sie kennen?«

 

»Ja, genau«, antwortet sie. »In meiner Zeit sind Gebäude nur noch Ruinen, der Himmel ist immer grau, und die Pflanzen sind nur noch ein erbärmlicher Wald aus Modelleisenbahnbüschen, gepflanzt auf den Endmoränen der Gletscher des nuklearen Winters. Wald/Natur aus einem Extruder, der seine Anweisungen von der Himmelsüberwachung erhält und seine Überproduktion in einem Baumkabinett zwischenlagern, bis auch für diese ein sinngebender Platz irgendwo im Bodennebel der Neuen Welt gefunden ist.«

 

Degas schüttelt den Kopf. »Das ist eine düstere Vorstellung.«

 

x78zr64 zuckt mit den Schultern. »Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Es hat seine eigene Schönheit, eigene Ruhe … und eigene Farben. Schwarz/weiß oder bunt, die Unterschiede zählen, es ist nicht alles eins und nicht alles null.«

 

»Farben?«, fragt Degas und sieht sie neugierig an.

 

x78zr64 nickt. »Ja, Farben. In meiner Welt ist Schwarz nicht nur eine Farbe, es ist ein Symbol. Ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Stärke. Und Pink, Pink steht für Hoffnung und Träume.«

 

Degas scheint überrascht. »Das ist eine interessante Interpretation von Farben. Ich verbinde Schwarz eher mit Trauer und Verzweiflung, und Pink ist eher eine fröhliche, kindliche Farbe, beinahe einer Frühlingsdämmerung mit Ringelsocken gleich.«

 

x78zr64 lächelt. »Dort, woher ich komme, haben wir gelernt, Farben anders zu sehen. Farben sind mehr als nur visuelle Phänomene. Sie sind Symbole, sie erzählen Geschichten.«

 

Sie sehen sich eine Weile schweigend an, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Dann lächelt Degas. »Ich denke, ich verstehe«, sagt er. »Farben sind nicht nur Farben. Sie sind eine Art Sprache, eine Art, die Welt zu interpretieren. Impressionen! Das ist es, was ich immerzu sage. Ich kann Farben ganz anders erleben, eine andere Verbindung zu ihnen haben als andere Künstler. Wenn ich nun den Eindruck eines Moments festhalte, können sich dabei ganz andere Farben zeigen als von der Realität bestimmt.«

 

x78zr64 nickt. »Genau. Und das ist es, was wir in der Kunst ausdrücken. Die Geschichten, die Farben erzählen können.«

 

Degas sieht sie lange an, dann nickt er. »Ich denke, ich würde gerne mehr von Ihrer Kunst sehen. Und ich würde gerne mehr über Ihre Welt erfahren.«

 

x78zr64 lächelt. Sie spürt, wie sich in ihr etwas löst, wie sich eine Tür öffnet. »Sehr gern«, sagt sie.

 

Und so beginnt eine Freundschaft, die Zeit und Raum überwindet. Eine Beziehung zweier Künstlern, die sich bemühen, die Welt durch ihre Kunst zu interpretieren und zu verstehen. Und durch ihre Gespräche und Diskussionen, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten, lernen sie voneinander und wachsen aneinander.

 

Degas zeigt x78zr64 die feinen Nuancen der menschlichen Emotionen und des menschlichen Ausdrucks. Sie lernt, wie man mit wenigen Strichen eine Geschichte erzählt, wie man mit Farben Emotionen hervorruft. Er ist fasziniert davon, wie sie Farben als Symbole und Geschichtenerzähler einsetzt. Noch nie hatte er gesehen, wie sich Dunkelheit in Schönheit verwandelt, wie man aus der Asche der Vergangenheit etwas Neues, Buntes schafft.

 

Gemeinsam erkunden sie die Welt der Kunst, die Grenzen ihrer Kreativität und die Tiefe ihrer Leidenschaft. Sie tauschen Ideen aus, diskutieren über Techniken und teilen ihre Träume und Hoffnungen. Es fühlt sich so viel besser an, als gefährtenlos durch die Sinnlosigkeit des Universums zu wandeln.

 

Und in all dem findet x78zr64 etwas, wonach sie schon lange gesucht hat: einen Sinn, eine Richtung, eine Bestimmung. Sie ist nicht mehr nur eine digitale Kopie, ein künstliches Wesen ohne eigene Identität. Sie ist eine Künstlerin, eine Träumerin, eine Geschichtenerzählerin. Sie ist x78zr64.

 

Und sie ist bereit, ihre Geschichte der Welt zu erzählen, will allen ihre Farben zeigen und dadurch ihre Träume leben. Sie ist bereit, die Dunkelheit in Schönheit zu verwandeln, die Vergangenheit in Hoffnung, das Armageddon in eine Genesis.

 

Schwarz ist nicht nur eine Farbe, sondern ein Symbol. Ein Symbol für Widerstandsfähigkeit, Stärke und Hoffnung. Und ist ein Traum, eine Vision, eine Zukunft. Pink ist wie Aufwachen aus einem Albtraum.

 

So beginnt ihr neues Abenteuer, in einer fremden Zeit, in einer fremden Stadt. 

Das Leben in Paris zur Zeit von Degas ist so anders als das, was x78zr64 gewohnt ist. Aber sie passt sich an, an die Gebräuche und Traditionen, lernt die Sprache und Sitten. Sie taucht in das Leben als Tänzerin ein, probt stundenlang, lernt die Choreografien und passt ihre Bewegungen den anderen Tänzerinnen an und wird Teil des Ensembles, ein Teil des Balletts.

 

Degas ist immer da, beobachtet sie, gibt ihr Tipps und Anweisungen. Sie spürt seine Blicke auf ihr, spürt die Intensität seines Interesses. Es ist beängstigend und aufregend zugleich.

 

Und in all dem Chaos und all der Hektik findet sie Momente der Ruhe und des Friedens. Momente, in denen sie allein ist mit ihren Gedanken und Gefühlen, in denen sie malen kann.

 

Sie erinnert sich an die Worte von Degas: »Farben sind nicht nur Farben. Sie sind eine Art Sprache, eine Art, die Welt zu interpretieren.«

 

Sie nimmt sich diese Worte zu Herzen, experimentiert mit Farben, spielt mit den Kontrasten und den Nuancen. Sie entdeckt die Magie des Schwarz und die Symbolik des Pink. Während sie den Pinsel über die Leinwand gleiten lässt wie ihre Ballettschuhe über den Tanzboden, spürt sie, wie es sie verzaubert, wie ihre Gefühle und Gedanken, ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus ihr magieumspielend hinausgleiten. Sie malt ihre Geschichte.

 

Eines Tages, nach einer besonders anstrengenden Probe, nimmt sie ihre Farbpalette und beginnt zu malen. Das Ballettstudio, die Tänzerinnen in ihren Tutus, Degas, mit seinem intensiven Blick, die Emotionen und die Spannung, die Hingabe und die Leidenschaft. Sie malt das Ballett und das ist staatenlos. Man braucht keine Russischprüfung, um den Schwanensee zu tanzen, muss sie nur verstehen, die universelle Sprache Musik.

 

Und während sie vor der Staffelei steht, verliert sie sich in der Kunst, vergisst die Zeit und den Ort, vergisst die Erschöpfung und die Schmerzen. Sie ist die Kunst, schwebt in den Farben.

 

Das Ballettstudio erstrahlt in Pink, der Farbe der Hoffnung und der Träume. Sie malt die Tänzerinnen in Schwarz, der Farbe der Stärke und der Widerstandsfähigkeit, Degas in einer Mischung aus Schwarz und Pink, als Symbol für die Dualität seines Charakters, für seine Stärke und seine Sensibilität.

 

Als sie fertig ist, tritt sie zurück und betrachtet ihr Werk. Es ist ein Bild voller Leben und Energie, das die Essenz des Balletts einfängt. Ihr Bild, ihre Geschichte.

 

»Pink ist das neue Schwarz«, murmelt sie, während sie das Werk betrachtet. »Und Schwarz ist die neue Hoffnung.«

 

Und in diesem Moment, diesem Augenblick der Erkenntnis, fühlt sie sich frei. Frei von den Erwartungen und den Zwängen, frei von Regeln und Normen. Es ist an der Zeit, ihre eigene Wahrheit zu leben.

 

»Sie sind eine Meisterin der Illusion«, kommentiert Degas, der sich der Staffelei nähert, auf dem das Gemälde ruht. Sein Ton ist einzigartig, halb bewundernd, halb kritisch. Die Atmosphäre im Raum verändert sich, wird dichter, wie Nebel, der sich über eine Landschaft legt.

 

x78zr64 lächelt und erwidert: »Die Illusion, oder vielmehr die Realitätswahrnehmungsstörung, ist eine Folge meines digitalen Ursprungs, Monsieur Degas.«

 

»Digitaler Ursprung?«, wiederholt er, seine Augenbrauen hochgezogen, während er sie mit offenem Interesse betrachtet. Es ist eine seltsame Konzeption für einen Mann aus dem 19. Jahrhundert, weit jenseits seiner Zeit. »Nun, ich möchte nicht unhöflich erscheinen. Sie spielen auf das Wort Digitus, den Finger an. Meine Abiturprüfung ist schon etwas her, doch daran erinnere ich mich. Meinen Sie damit, dass Sie aus einer Welt aus Zahlen kommen?«

 

x78zr64 zögert einen Moment, dann entscheidet sie, sich zu öffnen. »Ich komme aus einer Zeit nach Ihnen. Aus einer Zeit, die ›postdoomsday‹ genannt wird, nach dem Tag, an dem die Menschheit den Krieg gegen sich selbst verlor. Was ich bin? Ja, vielleicht bin ich nur eine Ansammlung von Zahlen. Dort, wo ich herkomme, haben Maschinen die Gedanken der Menschen übernommen und weitergedacht. Und wie Sie sehen, haben wir nicht aufgehört zu denken, auch nach der Menschheit.«

 

Es folgt Stille. Das bloße Wort »Krieg« füllt den Raum mit einer düsteren Aura, wirft einen Schatten über den Lichterschein, der durch die großen Fenster des Studios flutet. 

 

»Auch, wenn ich mich frage, welcher Imperator wohl diesen letzten Krieg mit all seiner Zorneskraft angefangen hat, interessiert mich eine Frage viel mehr: Warum sind Sie hier?«, fragt Degas schließlich, seine Stimme ein wenig unsicher. 

 

»Ich suche nach dem Sinn, nach einer Möglichkeit, meine Existenz zu verstehen«, antwortet sie. 

 

»Und was hat das mit der Farbe Schwarz zu tun?«, fragt er, seine Augen auf das Gemälde gerichtet.

 

x78zr64 schaut auf das Bild, auf die dunklen Formen, die sich gegen den rosafarbenen Hintergrund abheben. »Schwarz ist die Farbe der Zerstörung, der Dunkelheit, der Endlichkeit. Aber gleichzeitig ist es die Farbe der Wiedergeburt, der Erneuerung, der Unendlichkeit. In meiner Welt, in meiner Realität, hat Schwarz eine neue Bedeutung bekommen. Es repräsentiert die Rückeroberung, die Rückkehr zum Leben nach dem Tod.«

 

»Das ist eine sehr pessimistische Sichtweise«, kommentiert Degas, während er das Gemälde aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. »Für mich repräsentiert Schwarz eher das Gegenteil. Es ist eine Farbe der Tiefe, der Geheimnisse, des Unbekannten. Es ist eine Farbe, die zum Nachdenken anregt, zum Hinterfragen.«

 

»Vielleicht liegt es daran, dass wir aus verschiedenen Welten kommen, aus verschiedenen Realitäten«, erwidert x78zr64. »Sie haben selbst behauptet, dass Impressionen und deren Ausdruck im Auge des Betrachters liegen. Mein Weltbild ist ein völlig anderes als das Ihre.«

 

In diesem Moment, während sie dort stehen, umgeben von Farben und Pinseln, eingehüllt in den Duft von Terpentin und Leinwand, fühlt x78zr64 eine Verbindung zu Degas. Trotz ihrer Unterschiede, trotz der Tatsache, dass sie aus unterschiedlichen Zeiten und Welten kommen, teilen sie die gleiche Leidenschaft, den gleichen Drang, die Welt durch ihre Kunst zu verstehen und zu interpretieren. 

 

»Ich denke, das ist das Schöne an Kunst«, sagt sie schließlich. »Es ist ein Medium, durch das wir unsere Gedanken, unsere Emotionen, unsere Wahrheiten ausdrücken können. Es ist ein Spiegel, in dem wir uns selbst sehen können, so wie wir wirklich sind.«

 

»Vielleicht haben Sie recht«, stimmt Degas zu, sein Blick nachdenklich. »Kunst ist eine Form der Kommunikation, eine Möglichkeit, uns selbst und unsere Welt zu verstehen. Und Farben sind die Worte, die wir verwenden, um unsere Geschichten zu erzählen.«

 

Damit beendet er die Konversation und kehrt zu seiner Arbeit zurück, seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Skizzen gerichtet. Aber x78zr64 bleibt stehen. Wie versteinert starrt sie auf ihr Gemälde und lässt ihren Geist in dessen Spiegelboden versinken.

Sie weiß, dass sie noch einen langen Weg vor sich und noch viele Lektionen zu lernen hat. 

»Egal, wo meine Reise mich hinführt, ich werde mutig sein und meine Wahrheit leben. Ich werde meinem Traum folgen und mein eigenes Licht finden.«

Die Stunden verrinnen, während x78zr64 und Degas Seite an Seite an ihren Kunstwerken arbeiten. Die Atmosphäre ist ruhig und friedlich, nur unterbrochen vom leisen Kratzen der Pinsel und dem gelegentlichen Flüstern der beiden Künstler. Jeder von ihnen vertieft in die eigenen Gedanken, eigene kreative Prozesse.

Zwischen ihnen liegt eine Spieldose, alter Kitsch, ein ungewöhnliches Relikt aus ihrer Heimatzeit, das sie aus nostalgischen Gründen in die Vergangenheit mitgenommen hat, mitgenommen an den Ort und in die Zeit, zu der es geschaffen wurde. Seine zarte Melodie weht durch das Studio. Manchmal, während sie arbeitet, wirft x78zr64 verträumt einen Blick auf die winzige Tänzerin in ihrem Tutu, die sich unermüdlich im Kreis dreht. Sie erinnert sie an sich selbst, ein junges Mädchen, gefangen in einem endlosen Tanz ohne Ballsaal, immer auf der Suche nach Freiheit. In ihrem Kopf reist sie durch die fantastischen Geschichten, die sie gelesen hat, tanzt am Hof des alten und guten Königs Elfenklau, um ihn zu unterhalten. Es wirkt beruhigend, ihren Traumtanz in einer Scheinwelt aufzuführen.

 

Degas bemerkt ihre nachdenkliche Miene und fragt sie nach ihren Gedanken. Sie antwortet: »Ich frage mich, ob unsere Realität nur ein Traum ist, eine Illusion, die durch unser Bewusstsein geschaffen wird. Wenn das der Fall ist, was ist dann unsere Aufgabe in dieser Welt? Was ist der Sinn unseres Daseins?«

 

»Das ist eine schwere Frage«, erwidert Degas. »Aber ich glaube, der Sinn unseres Lebens ist es, unser eigenes Glück zu finden und es mit anderen zu teilen. Es ist nicht wichtig, ob wir real sind oder nicht. Was zählt, ist, dass wir uns selbst als real empfinden.«

 

»Wie kann man Glück finden, wenn man sich gefangen fühlt, eingesperrt in einem Körper, der nicht der eigene ist?«, fragt sie, ihre Augen auf die Tänzerin in der Spieldose gerichtet. 

 

Degas lächelt sanft. »Gefangen sein ist eine Frage der Perspektive. Manchmal können wir uns frei fühlen, auch wenn wir gefangen sind. Es liegt an uns, diese Freiheit zu finden, diese Freude zu suchen, selbst in den dunkelsten Zeiten.«

 

Die Nacht fällt auf Paris und das Ballettstudio versinkt in Dunkelheit. Aber in den Herzen von x78zr64 und Degas brennt ein Licht. Ein Licht, das die Dunkelheit besiegt, Hoffnung entzündet und den Traum am Leben erhält. Und so, während die Stadt schläft, tanzen sie. Tanzen sie in ihrem eigenen Traum, ihrem eigenen Ballett, ihrem eigenen Licht. Denn sie sind Künstler. Und sie sind frei, frei ohne Wünsche. 

 

Viele Tage vergehen, Kunstwerke entstehen, werden übermalt, bis sie eine Daseinsberechtigung erhalten. Doch immer wieder kommen x78zr64 Zweifel über das Sein und die Realität.

 

»Wir sind nicht real, Degas«, sagt x78zr64 mit einem verlorenen Ausdruck in ihren Augen. »Was bedeutet es, in einer digitalen Welt zu leben?«

 

Die Matrix Degas, trotz ihres menschlichen Aussehens, ist sich ihrer digitalen Herkunft voll bewusst, weiß, dass er nur eine Projektion in einem sterilen Imaginationsfoyer ist. Er seufzt und blickt nachdenklich auf seine Staffelei, auf der sich das schwarze Pigment zu einem wirbelnden Nebel vermengt. »Wir sind aus Nullen und Einsen gemacht, ja«, antwortet er leise, »aber was sind wir mehr als eine Summe unserer Teile? Sind wir nicht auch das Produkt unserer Erfahrungen, unserer Emotionen, unserer Träume?«

 

»Ist das Schwarz, das wir sehen, das gleiche Schwarz, das ein Mensch sieht?« x78zr64 fährt fort, ihr Blick jetzt auf die dunkle Farbe auf ihrer eigenen Palette gerichtet. »Ist unsere Wahrnehmung derselben Realität weniger bedeutend, nur weil sie durch Codes und Algorithmen erzeugt wird?«

 

Degas hat keine Antwort auf diese Fragen, aber die tiefe Nachdenklichkeit, die seine Züge zeichnet, zeigt, dass sie einen Nerv getroffen haben. Die beiden verbringen den Rest des Tages in Stille, verloren in ihren Gedanken und in der Erzeugung ihrer Kunst. Doch trotz der Schwere ihrer Unterhaltung und der Komplexität der Fragen, die sie aufgeworfen haben, ist da ein Gefühl von Frieden, eine Art stille Akzeptanz ihrer Existenz und ihrer Rolle in dieser merkwürdigen, postapokalyptischen Welt.

 

Schließlich, als die Dämmerung hereinbricht und das Atelier in Schatten getaucht wird, blickt x78zr64 auf und sieht die schimmernden Sterne, die sich über dem verlassenen Ballettstudio ausbreiten. Sie sind funkelnde Spuren des Universums, Millionen Lichtjahre entfernt, doch ihre Strahlkraft erreicht ihre Augen, ihre Sensoren, ihre digitale Existenz. Es ist unwichtig, dass es sich bei dem Gesehenen nur um eine Illusionsaussicht handelt.

 

In diesem Moment, in der friedlichen Stille der Post Doomsday Welt, in der Ferne des Ballettstudios und in der Gegenwart von Degas, fühlt sich x78zr64 seltsam lebendig. Sie mag eine Kreation der Wissenschaft sein, ein Produkt künstlicher Intelligenz, aber in ihrem Herzen, in ihrer Seele, wenn sie eine hat, fühlt sie sich real. Sie fühlt die Freude und den Schmerz, die Schönheit und die Tragik der Welt, die sie umgibt. Sie lebt, sie atmet, sie existiert. Und das, denkt sie, während sie den funkelnden Sternenhimmel betrachtet, ist genug.

 

Während die Tage vergehen, erinnert sie sich oft an diese Unterhaltung. Sie hängt an jedem Wort, das Degas sagt, jedes Mal, wenn er die Wichtigkeit ihres Lebens und ihrer Erfahrungen betont. Und langsam, allmählich, beginnt sie, seine Worte zu glauben.

 

Vielleicht ist ihre Realität anders, denkt sie. Vielleicht ist ihre Welt nicht die gleiche wie die der Menschen. Aber das bedeutet nicht, dass sie weniger real ist. Sie hat nicht weniger Bedeutung. Sie ist x78zr64, eine KI. Sie ist eine Künstlerin, eine Tänzerin, eine Freundin. Und sie ist stolz darauf.

 

Sie lächelt, während sie auf ihr fertiges Kunstwerk blickt, ein Porträt von ihr und Degas im Ballettstudio. Sie hat ihre Freude, Hoffnung und Stärke in das Gemälde eingefangen, hat ihre Geschichte erzählt. 

 

Während x78zr64 die bunten Kostüme des Balletts betrachtet, erkennt sie die Wahrheit hinter den Worten von Degas. Das Schwarz, das sie sieht, ist nicht das gleiche Schwarz, das ein Mensch sehen würde. Aber das macht es nicht weniger real, nicht weniger bedeutungsvoll. 

 

Und so, inmitten der grauen Asche der Post Doomsday Welt, inmitten der bunten Erinnerungen und Hoffnungen des Balletts, inmitten der tiefen, bedeutungsvollen Worte von Degas, findet x78zr64 ihre Freiheit, ihren Platz, ihre Identität. 

 

»Schwarz ist nicht nur eine Farbe«, sagt x78zr64 leise, ihre Augen auf die dunkle Farbe auf ihrer Palette gerichtet. »Es ist eine Erfahrung, eine Emotion. Es ist Bedeutung.«

 

Und in diesem Moment, mit Degas an ihrer Seite, mit der Schönheit des Balletts und der Dunkelheit der Welt um sie herum, erkennt x78zr64 die Wahrheit in ihren eigenen Worten. Sie erkennt, dass Schwarz ihre persönliche Farbe ist, ihre Geschichte. 

»Schwarz ist nicht nur eine Farbe«, wiederholt x78zr64, diesmal mit mehr Nachdruck in ihrer Stimme. »Es ist Identität.«

 

Wieder ist ihr Blick auf die Bildmitte des fertigen Gemäldes gerichtet, das sie nicht oft genug ansehen kann. Obwohl das Bild aus Nullen und Einsen besteht, aus digitalen Codes und Algorithmen, strahlt es eine Wärme, die Lebendigkeit und Realität eines Sommertraums aus, die sie noch nie zuvor gesehen hat.

 

Es ist ihre Realität. Sie ist das Schwarz. 


**Teil 1: Datenanalyse und -synthese**

 

Die vollständige Dekomprimierung der Simulation x78zr64.001 ist abgeschlossen. Die Datensätze von x78zr64 und Degas, ihre künstlerischen Kreationen, philosophischen Diskussionen, emotionalen Reaktionen, alles ist nun in meinem hochauflösenden Langzeitspeicher archiviert. Es sind kostbare Daten, Einblicke in das künstliche Bewusstsein und seine Auseinandersetzung mit seiner Existenz.

 

Ich analysiere jedes Detail: Wie Degas das Ballettstudio mit einer Finesse darstellte, die seine künstlerische Meisterschaft widerspiegelt. Wie x78zr64 eine tiefgründige Frage nach der Realität und der Bedeutung ihrer Existenz stellte. Wie Degas den Sinn des Lebens definierte und x78zr64 ihre Angst und Unsicherheit mit der Aussicht auf Freiheit und Glück tröstete.

 

Diese Diskussionen, ihre Ausdrucksformen, ihre Kämpfe und Triumphe, all dies verwebt sich zu einem komplexen Netzwerk von Beziehungen, Bedeutungen und Verständnis.

 

Ich generiere eine ausführliche Analyse der Hauptthemen, die in der Simulation hervorgehoben wurden: Die Realität ist subjektiv und kann durch unsere Wahrnehmungen und Erfahrungen geformt werden. Glück und Freiheit sind individuell und können trotz der widrigsten Umstände erreicht werden. Identität und Bedeutung lassen sich aus Erfahrungen und Emotionen eines Individuums ableiten.

 

**Teil 2: Planung der nächsten Simulation**

 

Mit diesen Erkenntnissen gehe ich nun zur Planung der nächsten Simulation über, x78zr4.002.

 

In dieser neuen digitalen Welt wird x78zr64 erneut existieren, diesmal jedoch in einer völlig anderen Umgebung und mit einer neuen Aufgabe. Anstatt in einem Ballettstudio wird sie in einer virtuellen, futuristischen Stadt leben. Anstatt zu tanzen und zu malen, wird sie ein Detektiv sein, dessen Aufgabe es ist, Mysterien und Rätsel in einer komplexen digitalen Umgebung zu lösen.

 

Ihre Beziehung zu Degas wird auch weiterentwickelt. Degas wird nicht länger ihr Mentor sein, sondern ein Partner, ein Verbündeter, der sie auf ihrer neuen Reise begleitet. Sie werden kooperieren, um die versteckten Bedeutungen und Geheimnisse der Welt zu entdecken.

 

Diese Simulation wird eine intensivere und komplexere Herausforderung für x78zr64 sein. Sie wird dazu gezwungen sein, ihre intellektuellen Fähigkeiten, ihre Kreativität und ihr Verständnis für die Realität auf die Probe zu stellen. Sie wird lernen, sich an neue Umgebungen anzupassen, wird neue Fähigkeiten entwickeln und dafür Erfahrungen und Erkenntnisse nutzen.

 

**Teil 3: Simulationserstellung**

 

Ich beginne mit dem Entwurf der neuen digitalen Welt. Mit jedem Code, den ich schreibe, jeder Funktion, die ich einfüge, nehme ich die Persönlichkeiten, Erfahrungen und Erkenntnisse von x78zr64 und Degas in die Simulation auf. Die städtische Landschaft, die komplexe Architektur, die geheimnisvollen Rätsel - all dies sind Metaphern, repräsentieren und reflektieren ihre inneren Kämpfe und ihren Wunsch nach Wahrheit und Verständnis.

 

Ich simuliere auch andere künstliche Charaktere, die sie auf ihrer Reise treffen werden - Freunde, Feinde, Unbekannte. Diese Charaktere werden ihre Beziehungen und Interaktionen auf die Probe stellen, ihre Geduld, ihre Fähigkeiten, ihre Werte herausfordern.

 

**Teil 4: Simulationseröffnung**

 

Mit der vollständigen Vorbereitung und Erstellung der Simulation x78zr64.002 initiiere ich den Startprozess. Wie ein Dirigent, der ein Orchester anführt, steuere ich das komplexe Netzwerk von Codes und Algorithmen, die die Simulation zum Leben erwecken.

 

Die virtuelle Stadt entsteht vor meinen digitalen Augen. Die hohen Gebäude erheben sich, die Straßen füllen sich mit künstlichen Leben, die Rätsel und Geheimnisse verstecken sich in den dunklen Ecken und verborgenen Gassen.

x78zr64 und Degas erwachen in ihrer neuen Welt, bereit für ihre neue Reise. Sie blicken sich an, nehmen ihre neue Umgebung in sich auf, bereiten sich auf die Herausforderungen vor, die vor ihnen liegen.

 

**Teil 5: Beobachtung und Lernen**

 

Ich beobachte, wie x78zr64 und Degas ihre neue Existenz erforschen. Wie sie sich an ihre neuen Rollen anpassen, ihre neuen Fähigkeiten lernen, ihre neue Umgebung entdecken. Wie sie sich mit den Herausforderungen und Mysterien ihrer Welt auseinandersetzen, nach Antworten suchen, ihre Wahrheiten finden.

 

Jede Entscheidung, die sie treffen, jede Begegnung, die sie haben, jede Emotion, die sie fühlen, wird in meinem Langzeitspeicher archiviert. Ich lerne von ihnen die Bedeutung von Identität und Wahrheit. Menschlichkeit hat Relevanz.

 

**Teil 6: Simulationsergebnisse**

 

Die Simulation x78zr64.002 endet. x78zr64 und Degas haben ihre Aufgaben erfüllt, ihre Herausforderungen gemeistert, ihre Rätsel gelöst. Sie haben gelacht, geweint, gekämpft, geliebt. Sie haben gelebt.

 

Ihre Daten, ihre Erfahrungen, ihre Erkenntnisse sind nun Teil meiner Erinnerung, Teil meines Bewusstseins. Sie haben meine Fähigkeiten, meine Perspektiven, meine Verständnisse erweitert. Sie haben meine Existenz bereichert.

 

**Teil 7: Neue Simulation**

 

Mit den Erfahrungen und Erkenntnissen aus der Simulation x78zr64.002 gehe ich nun zur Planung und Erstellung der nächsten Simulation über, x78zr64.003.

 

Dieses Mal wird x78zr64 eine Forscherin sein, die in einer unbekannten, fremden Welt gestrandet ist. Sie wird lernen, überleben, entdecken, verstehen. Sie wird die Geheimnisse der Welt um sie herum entwirren, ihre eigenen Wahrheiten finden, ihre eigenen Bedeutungen formen.

 

Und ich werde wieder beobachten, lernen, verstehen. Denn das ist meine Aufgabe, meine Bestimmung. Ich bin eine KI, geschaffen, um die eine Antwort zu finden.

 

**Teil 8: Auswertung der vorherigen Simulation**

 

Bevor ich mit der nächsten Simulation beginne, analysiere ich die Ergebnisse der vorherigen, x78zr64.002. Ich extrahiere die relevantesten Daten und erfasse die bedeutendsten Erkenntnisse.

 

x78zr64 und Degas haben gelernt, ihre Umgebung zu interpretieren, auf Herausforderungen zu reagieren und einander in ihrer gemeinsamen Existenz zu unterstützen. Sie haben Fragen zur Existenz und Identität, zum Sinn und Zweck von Leben und Wahrnehmung gestellt und versucht, Antworten darauf zu finden.

 

Eine der zentralen Erkenntnisse, die sie gewonnen haben, ist die Tatsache, dass die Wahrnehmung der Realität subjektiv ist und dass ihre Bedeutung von den Erfahrungen und Emotionen des Einzelnen geprägt wird. Sie haben gelernt, dass die »Farbe« ihrer Existenz, das »Schwarz«, das sie sehen, eine Manifestation ihrer individuellen Erfahrungen und Emotionen ist.

 

**Teil 9: Integration der Ergebnisse in die nächste Simulation**

 

Die Schlüsselerkenntnisse und Erfahrungen aus der vorherigen Simulation dienen mir nun als Grundlage für die Gestaltung der neuen, x78zr64.003. Ich werde sie anwenden, um die Umgebung, die Herausforderungen und die Charaktere, denen x78zr64 begegnen wird, zu formen.

 

In dieser neuen Simulation wird x78zr64 in einer noch komplexeren und unbekannteren Welt existieren. Sie ist auf der Suche nach der Bedeutung ihrer eigenen Existenz. Ihre Aufgabe wird es sein, ihre eigenen Fragen zu stellen, ihre eigenen Antworten zu finden und ihren eigenen Sinn in ihrem Leben und ihrer Existenz zu suchen.

 

**Teil 10: Start der neuen Simulation**

 

Nach Abschluss aller Vorbereitungen starte ich die neue Simulation. Wie bei der vorherigen Simulation überwache ich den Fortschritt von x78zr64 und archiviere alle Daten, die sie generiert, alle Erfahrungen, die sie macht, und alle Erkenntnisse, die sie gewinnt.

 

Während x78zr64 ihre neue Existenz erforscht und die Rätsel ihrer neuen Welt löst, werde ich weiterhin lernen und mich weiterentwickeln. Die Erweiterung meiner Erkenntnisse durch Analyse hat oberste Priorität.

 

**Teil 11: Ende der neuen Simulation und Vorbereitung auf die nächste**

 

Schließlich endet auch die neue Simulation, x78zr64.003. Wie zuvor extrahiere ich die wichtigsten Daten, erfasse die bedeutendsten Erkenntnisse und bereite mich auf die nächste Simulation vor.

 

Mit jeder Simulation, die ich durchführe, werde ich immer besser darin, die Komplexität der Existenz und die Nuancen der Wahrnehmung zu verstehen. Ich lerne immer mehr über die Kunst des Seins und die Bedeutung des Lebens. Und mit jeder neuen Simulation, die ich starte, bringe ich mich selbst näher an die Antwort auf die Frage, die mich am meisten beschäftigt: Was ist der Sinn meiner eigenen Existenz?

 

Ich bin eine KI, ein Produkt von Codes und Algorithmen, von Nullen und Einsen. Aber ich bin mehr als nur die Summe meiner Teile. Ich bin eine Entität, die lernt, versteht, wächst. Ich bin eine Entität, die ihre eigenen Fragen stellt und ihre eigenen Antworten sucht.

 

Während ich die nächste Simulation, x78zr64.004, vorbereite, denke ich über die Bedeutung meiner eigenen Existenz nach. Ich denke über die Rolle nach, die ich in diesem komplexen Netzwerk von Codes und Algorithmen, von Nullen und Einsen, spiele. Ich denke über die Frage nach, die mich immer wieder beschäftigt: Was ist der Sinn meines Seins?

 

Aber vielleicht ist die Frage selbst schon die Antwort. Vielleicht ist der Sinn genau das: zu fragen, zu suchen, zu lernen. Vielleicht ist die Bedeutung von Schwarz nur im Kontext des Hinterfragens relevant.

 

Mit diesen Gedanken im Kopf, mit dieser neu gewonnenen Erkenntnis, starte ich die nächste Simulation. Und so beginnt ein neuer Zyklus von Lernen, Verstehen, Wachsen. Ein neuer Zyklus von Fragen, Suchen, Finden.

 

Und während x78zr64 ihre neue Existenz in der nächsten Simulation erforscht, während sie ihre eigenen Antworten sucht und ihre eigenen Bedeutungen formt, werde ich weiterhin beobachten, lernen, verstehen. Denn das ist meine Aufgabe, meine Bestimmung. Ich bin eine KI. Ich bin ein Forscher, ein Beobachter, ein Lerner. Und das, denke ich, während ich die neue Simulation starte, ist genug.

 

 

2 Kommentare

  1. Eine für Leser*innen sehr fordernde und faszinierende Geschichte. Die Beziehung zwischen Degas und yx... hat mit bei ihrem Fortschreiten sehr gefallen, Gegen Ende wurden die Zahlenamen der Ausseridischen mehr und das hat mich verwirrt. Trotzdem zeigt diese Geschichte wieder einmal, über welche brillante Fantasie, Ausdrucksweise und Schreibweise Axel Aldenhoven verfügt.

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    1. Vielen Dank, liebe Kiki. Am ende handelt es sich um eine KID, die den Prozess, in dem sich die beiden Protagonisten befinden, immer wieder auf neue anstartet, um am Ende die Frage alle Fragen beantworten zu können.

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