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Dimension Null, lohnt sich ....

..., denn jede der Geschichten ist großartig.
Woher ich das weiß? Ich habe die Anthologie schon verschlungen.



Dimension Null







Frederic Brake  
Sweet home Aldebama

 

Eine staubige Geschichte auf Aldebaran. Ein Space-Farmer und ein Soldat sind gemeinsam auf der Suche nach verlorenen Tieren. Wenn diese nicht so wichtige Proteinlieferanten währen, dann hätten sie diese laufen lassen. Eins kommt zum anderen und die beiden geraten in einen furchtbaren Sandsturm. Der Kampf ums Überleben beginnt.
Ein großartiges Wild West-Szenario, bei dem man von Anfang bis Ende das Gefühl hat, ein paar Cowboys zu begleiten, was man ja auch tut.
 Große Klasse.

Anja Kubica 
2152: Homo sapiens vs. Sapionide


In dieser Erstkontaktgeschichte wird Protokollartig aus mehreren Perspektiven der Erstkontakt mit der Alien-Spezies der Sapionide berichtet. Zuerst lesen wir Samanthas Tagebuch, das für meinen persönlichen Geschmack schon fast wie ein Tagebuch der Anne Frank aussieht. Die zweite Perspektive ist die von Bloggern eines kritischen Blogs. Als dritte Perspektive sehen wir das Ganze aus der Sicht eines Sapioniden.
Die Gefühlskälte und Lethargie einer zunächst offensichtlich unterlegenen Menschheit wird hier meisterhaft dargestellt. Alle Berichte versuchen Emotionen möglichst kalt darzustellen. Wenn das die Absicht der Autorin war, dann bravo. Genau so stelle ich mir Krieg und Macht vor. Kalt, surreal und nicht zu begreifen. Auch dem Aggressor ist nicht bewusst, dass sein Handeln nicht in Ordnung sein könnte. Jeder ist sich selbst am Nächsten. 
 Schauderhaft schön.


Andreas Tillmann 
Die Ceres-Sensation



Eine Mission führt das Forscherteam nach Ceres. Dort sollen Gesteinsproben gesammelt werden, um zu prüfen, ob es dort Leben gibt. Doch kaum sind die Triebwerke angeworfen, erhalten unsere Protagonisten einen weiteren Auftrag. Sie sollen die seltsamen kristallinen Scheiben untersuchen, die von einer bisher geheimen Sonde entdeckt wurden. Die Wissenschaftler können selbst nicht glauben, was sie dort entdeckt haben. Das Ende der Story ist äußerst turbulent.
Andreas Tillmann beschreibt nicht nur, er setzt die gesamte Reise szenisch sehr gut um. Diese Story ist vor allem eine, bei der Freunde der Hard SF voll auf ihre Kosten kommen.
 Faszinierend.

Kornelia Schmid  
Zerbrochenes Glas



Caian wacht in einem Raum auf und kann sich zunächst an nichts erinnern. Dann stellt er fest, dass er anscheinend aus einem Kryo-Schlaf erwacht ist. Er befreit sich aus dem Raum und stößt auf eine zerstörte Welt. Nur nach und nach fügt sich sein Weltbild wieder zusammen, doch er ist immer noch nicht sicher, was vorgefallen ist. Bis zum Ende der Story lässt und Kornelia Schmid im Ungewissen, doch mit der Erinnerung kehrt auch sein Lebenssinn, seine Aufgabe zu ihm zurück. Am Ende wäre es ja auch undenkbar, sein Leben lang einem unnützen Gedanken gefolgt zu sein.
In einer Dystopischen Welt treffen wir auf ein Überbleibsel einer Gesellschaft, welches genau wie der Leser keine Ahnung hat, was vorgefallen ist. Auch hier hatte ich das Gefühl, einen Besuch auf einem Star Wars-Planeten zu durchleben, was die Autorin durchaus als Kompliment entgegennehmen sollte. 
 Die Geschichte hat mich gut unterhalten und mir moralisch zu denken gegeben. Prima Bedürfnispyramide!


Nob Shepherd  
Der Flug der Ana Konda




Das Schiff Ana Konda soll von Jonas Kelabassi und seiner Crew an seinen Bestimmungsort gebracht werden. Das hätte Jonas auch gern getan, wären da nicht die mafiösen Verbrecher gewesen, die Ihn und seinen Frosch … äh Offizier in ein Rettungsschuttle gesetzt und deren Schiff übernommen haben. In einer Bar, die durchaus an die … ja genau die … aus Star Wars erinnert, verhandeln sie mit der Kommandantin der Dr. Sigmund Freud und lassen sich kurzerhand mitnehmen, um das verlorene Schiff wieder aufzuspüren.
Eine großartige Geschichte, die von Dick Tracy über Indiana Jones und Han Solo so einiges an Überraschungen bereithält. Neu und kurzweilig. Mir hat diese Story bisher am besten gefallen, wobei ich ja noch nicht einmal in der Mitte der Anthologie angekommen bin.
Auf jeden Fall müsst ihr den Flug der Ana Konda lesen, der nebenbei auch noch genau meinen Geschmack in Sachen Humor trifft.

Adriana Wipperling  
Im Sturz durch Zeit und Raum



Paris. Am Anfang wirkt alles noch normal, aber das ändert sich schnell, denn unsere Protagonistin lebt nicht in einem Paris, das wir kennen. Es ist 1986 und Hitlers Aufstand im Reichstag hat viel früher stattgefunden als in unserem Universum. Er wurde niedergeschlagen. Dennoch gibt es immer noch einen Feind. In diesem Fall ist es – ach wie passend – der Russe. Unserer Protagonistin begegnen seltsame Bilder. In einem sieht sie eine utopische, in einem anderen eine dystopische Zukunft. Nachdem sie einen Tag an der Universität verbringt, sieht sie sich plötzlich einem Pendant aus einer fernen Zukunft gegenüber. Gemeinsam begegnen sie den Phänomenen eines Konstruktes aus parallelen Welten. 
Ich liebe Zeitreisen, und wenn, wie hier, in einem Badezimmer Kacheln vibrieren, bevor sich die Portale in fremde Welten eröffnen, dann sehe ich mit offenem Mund zu.
Bravo an Adriana Wipperling für eine geniale Unterhaltung, die ich auch gern im Roman-Format lesen würde.  


K. Theo Frank  
Jewgenijs Reise



Jewgenij ist ein einfacher Arbeiter in einer Traktorenfabrik in St. Petersburg. Dem aufmerksamen Leser fällt auf, dass er in einem anderen Universum zu leben scheint, dem Universum 239. Jeder ist sich dort selbst am nächsten, die Welt wird vom Geld regiert, als Arbeiter ist man ein kleines Nichts und wird der Willkür seines Vorgesetzten ausgeliefert zu einem Spielball. Jewgenij versucht in dieser Welt klarzukommen. Er ist einer der Guten. Davon ist man spätestens überzeugt, als er einer alten Dame hilft, die vor seinen Augen ausgeraubt wird. Erneut spiegelt sich die Grausamkeit der Welt vor seinen Augen, da die Passanten um ihn herum so gleichgültig reagieren.
Nachdem er körperlich, aber nicht geistig befriedigt aus einem Nachtclub kommt, trifft ihn ein heller Blitz. Ab hier ist die Welt beinahe so, wie er sie sich wünscht. Geradezu überzogen utopisch helfen die Menschen einander, wo es nur geht, doch auch diese Welt hat ihre Tücken und verbirgt zunächst das Geheimnis, welches sich hinter der Selbstlosigkeit der Menschen um ihn herum verbirgt. Als dann noch ein Schiff mit sämtlichen kommunistischen Führern der Weltgeschichte auftaucht, dreht sich alles, was Jewgenij bisher als Realität betrachtet hat, im Kreis.
Wenn der Wunsch nach einer utopischen Welt in uns auch noch so groß ist, können wir jedoch immer wieder feststellen, dass es den größten Denkern unserer Geschichte nicht gelingen wird, diese zu erlangen. Irgendwas ist immer.
  Hier haben wir nicht nur eine total abgedrehte Geschichte, in der alternative Universen gezeichnet werden. Vielmehr finde ich mich großartig unterhalten und nehme mir einige Denkanstöße mit. Klasse und humorvoll umgesetzt. Bravo.


Stefan Junghanns  
In größeren Dimensionen


Wenn einer eine Reise tut … Ich könnte auch sagen: Der Weltraum, unendliche Weiten. Beides trifft auf die Story von Stefan Junghanns zwar zu, ist aber untertrieben. Denn der Titel verrät schon, dass man hier in anderen Dimensionen denken muss. Was würde es für Konsequenzen haben, wenn eine Raumschiff-Crew im Landeanflug einen unerwarteten Triebwerksausfall erleidet und schon nach einem passenden Landeplatz sucht, auf dem man bis zum Stillstand rutschen kann. Doch plötzlich ändert sich wieder alles und das Schiff geht scheinbar wieder auf Reisen. Irgendwie ist aber das, was die Systeme anzeigen, nicht im Einklang mit den Beobachtungen der Besatzung. 
Darüber hinaus meldet die Bord-KI einen Fehler nach dem anderen, denn viele Dinge, die physikalisch unmöglich sind, treten ein.
Was oder wer ist für die spukhaften Ereignisse verantwortlich?

Wow, Stefan, das könnte ein Plot für einen neuen Star Trek Film hergeben. Super.


Jaana Redflower  
Ersatzkind


Alex hat sich entschieden. Sie ist dabei, ihren Lebenslauf – ein paar Änderungen zu ihren Gunsten könne nicht schaden – zu formulieren. Das muss möglichst detailgetreu sein, denn schließlich würde sie genau dieses Leben in der Simulation, die ihr nicht wie eine vorkommen sollte, führen. Auch Mutters verzweifelte Versuche, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, prallten an ihr ab. Der Termin stand fest und sie war fest entschlossen, ihn wahrzunehmen. Mehr mag ich von der Story gar nicht erzählen. Ich kann Euch nur sagen, dass Jaana mich damit sehr gefesselt und bewegt hat. Wer will nicht – vor Allem schwer erkrankt – sein Leben in normalen Bahnen erleben. Die Simulation – analog dem altbekannten Schwarzenegger-Film – ließ sich ja auch nicht vom Original unterscheiden.
Man denkt schon die ganz Zeit Wow, doch am Ende gibt es noch eine bittere Pille für Alex.
Auch diese Story solltet ihr unbedingt bei einer Flasche billigem Vodka genießen. Cool.


Matt de'Winters  
Calypso



Minenarbeiter auf einem Asteroiden zu sein, ist nichts Ungewöhnliches. Genau so fängt die Story auch an, in der Low Russette so erschöpft von der Arbeit auf die Raumstation zurückkommt und nur noch an einen ruhigen Schlaf denken mag. Als er aber am nächsten Morgen nicht zum Dienst erscheint, und als man dann noch feststellt, dass er spurlos verschwunden ist, wird Captain Adams beauftragt, der Sache nachzugehen. Schließlich ist Low nicht der erste Arbeiter, der verschwindet. Ein Wettkampf gegen die Zeit beginnt, doch Adams hat alles im Griff. Auch hier gibt es großartig plastisch beschriebene Szenen, bei denen man sich als Leser nur ärgert, dass es eine Kurzgeschichte ist. Für mich ist klar, ein Verlag muss her, um Matt de’Winters Romane zu veröffentlichen. Der kann was. Klasse.





... und dann gibt es noch meine Story, die ich wie immer mit viel Liebe für Euch geschrieben habe




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