Monster
Wie heißt der Ort noch, aus dem du kommst?
Münster.
Der Noride verzog den Mund. Obwohl Alena jetzt seit Wochen mit ihm in Kontakt war, fiel es ihr schwer, seine Mimik einzuordnen. War das ein Lachen? Ein Ausdruck des Schmerzes?
Münster, wiederholte er.
Wie er es aussprach, klang es nach Monster. Es musste an seinem Rachenraum liegen. Seine Mundhöhle öffnete sich weit nach hinten, so dass seine Laute anscheinend hinten an Volumen gewannen. Sein Kopf war tiefer als breit. Offensichtlich hatte er ein größeres Gehirn als die Menschen. Oder lag der andere Klang daran, dass er keine Ohren, sondern so etwas wie Kiemen besaß? Der seitliche Schallraum fehlte. Vielleicht war es aber auch die Art, wie sie sich verständigten, die gemeinsame Sprache? Alena hatte noch keinen Namen für diese Kommunikationsweise gefunden. Es war ein Austausch von Gedanken, der entstand, wenn sie einander gegenübersaßen, so dass sie Augenkontakt hatten. Wenn Alena sich vollkommen fokussierte, dann funktionierte es. Ideen gewannen Gestalt, konkretisierten sich zu Wörtern, die manchmal holperig klangen, Ausflüsse seiner und ihrer Gedanken, im Kopf deutlich zu vernehmen, aber ganz anders als außerhalb, wo sie sie auch hören konnte. Die Worte kamen aus seinem und ihrem Mund, denn ihre Münder bewegten sich dabei, sie konnte hören, was sie sagten. Aber seine Worte waren nur zu verstehen, wenn sie einander konzentriert in die Augen blickten. Sie sagten also offensichtlich etwas, jeder für sich in der eigenen Sprache. Ihre eigenen Worte konnte Alena als akustischen Geräuschteppich vernehmen, der unter ihrem Gespräch lag. Gleichzeitig hörte sie sich in einer anderen Sprache im Kopf reden. Der Sinn war derselbe, aber es waren fremde, unbeholfen klingende Laute, die im Kopf neu entstanden. Seine Worte vernahm sie ebenfalls als Klangbrei außerhalb, aber es waren völlig unverständliche Laute. Nur im Kopf begriff sie, was er sagte. Über den Augenkontakt entstand eine gemeinsame Sprache, die nicht immer leicht verständlich war, aber es funktionierte. Münster. Monster. Was ihr Gehirn aus den fremden Lauten im Kopf entschlüsselte – dasselbe, was es in ihrer Sprache bedeutete? Da es so anders klang, konnte sie nie ganz sicher sein, ob es am Ende auch das war, was er gemeint hatte. Hielt er den Ort, aus dem sie kam, für ein Monster? War sie für ihn eine Monsteranerin, eine Art Monster? Oder verstand er, wusste er, dass es ein Name war, der mit ihren historischen sakralen Gebräuchen zu tun hatte, ein uralter Name aus dem vergangenen Jahrtausend?
Guck dir meine Heimat an, sagte sie. Du wirst willkommen sein. Ich werde den Menschen von deinem Besuch erzählen. Ich werde sie darauf vorbereiten. Sie werden sich glücklich schätzen, mit eurer Zivilisation in einen Austausch zu treten.
Er hob den Blick und fixierte irgendeinen Punkt im Weltall. Sofort brach die Verbindung ab, und er brabbelte unverständliches Zeug.
Ich kann dich so nicht verstehen, sagte Alena. Schau mich doch an.
Aber sie hätte ihn anschreien können, er verstand sie genauso wenig. In solchen Momenten spürte sie, wie Zorn in ihr aufstieg. Sie war ohnmächtig. Der Noride und sie konnten sich nur verständigen, wenn beide das wollten. Das wusste er genauso wie sie. Aber es war ihm offensichtlich nicht wichtig, er sprach auch gern einfach für sich, ließ seine Augen dabei wandern, über die umliegenden Felsen, die spärliche Vegetation hier oben, er sah sie an, aber er blickte nicht in ihre Augen. Er sah sie häufig an. In letzter Zeit vielleicht nicht mehr ganz so häufig wie anfangs. Sein Blick ging immer öfter nach oben in den Weltraum, dorthin, wo er herkam.
Alena streckte die Hand aus und fasste seine an, eine kleine kräftige Hand mit fünf Fingern, wie ihre eigene. Die Finger waren kurz und unförmig, nebeneinander angeordnet, eine Hand, die nicht sonderlich zum Greifen geeignet war. Seine Kultur arbeitete offensichtlich nicht viel mit den Händen, eher mit dem Kopf. Die Hände wurden nicht zum Zupacken eingesetzt, sondern um mit Berührungen das auszulösen, was sie wollten.
Seine Berührungen! Es war eine Sprache, in der sie sich nicht holperig, sondern vollkommen verstanden. Sie konnten keine abstrakten Gedanken darüber austauschen. Aber sie erreichten eine Verständigung, die so intensiv werden konnte, dass es Momente des Einsseins gab. Er schloss die Augen und ließ es geschehen, dass sie seine Hand auf ihre Brust legte und ihre auf seine. Seine Haut war in der ersten Berührung kalt, aber sie nahm die Wärme ihrer Haut sofort an, fast gierig, als habe sie danach gedürstet – oder musste es heißen gefroren? Die Wärme aus Alenas Hand breitete sich in dem Körper des Noriden aus, das konnte sie sehen, weil etwas an der Oberfläche zu pulsieren begann. Seine blasse Haut verfärbte sich. Ein Goldton schimmerte auf, der dunkler wurde, ins Kupferrote changierte, sich in eine ganze Kaskade von Farben wandeln konnte, die in schneller Folge ineinander übergingen. Manchmal blieben die Farben auch länger, entfalteten sich in einer Intensität, die Glücksmomente in ihr auslöste, die keiner anderen Erfahrung gleichkamen. Diese Farben ließ er über seine Hand in ihr Herz, in ihren Körper strömen. Das Wechselspiel aus ihrer Körperwärme und seinem Farbenspiel war es, was ihre Verständigung ausmachte, eine Nähe ohne Begriffe.
Er hatte ein leuchtendes Orange angenommen, so intensiv, als ob die Erde rundum dieses Orange aufnahm und zurückstrahlte. Oder war sie es selbst? Natürlich, sie selbst leuchtete! Sie kostete dieses Strahlen mit geschlossenen Augen aus, lange, spürte, wie es sich veränderte, wie die Synthese aus Wärme und Farbenfluss tiefer in sie eindrang, in ihr Herz, das sich füllte, weitete, bis sie das Gefühl hatte, es drohe zu explodieren. Alena ließ die Farbe unter halb geöffneten Lidern in ihre Augen sickern. Es war ein Violett geworden, halb Magenta noch, aber die Farbe ballte sich zusammen, wurde intensiver, Alena sah die Umrisse ihres und seines Körpers sich immer dunkler vor dem Untergrund abheben, sie ließ ihren Blick an seiner Gestalt hoch gleiten, einer schmalen Gestalt, die mit den Merkmalen dessen ausgestattet war, was bei den Menschen einen Mann ausmachte. Aber sein Gemächt war, ähnlich wie seine Hände, offensichtlich nicht dazu geeignet, den Akt des Geschlechtsverkehrs zu vollziehen. Es war kurz und von einer rundlich-ovalen Form, die sich nicht veränderte, auch nicht, wenn sie Wärme und Farben austauschten.
Wie schlaft ihr miteinander?, hatte sie ihn gefragt.
Er hatte sie nicht gleich verstanden, weil Schlafen für ihn offensichtlich der Regenerationszustand war, in den er in unregelmäßigen Abständen für kurze Phasen verfiel, indem er sich einfach versteifte, zur Statue gefror. Miteinander?, fragte er.
Wie pflanzt ihr euch fort?, wollte sie wissen. Es war ein völlig veraltetes Wort, das bei den Menschen eine ganz andere als die ursprüngliche Bedeutung bekommen hatte. Fortpflanzung über Geschlechtsverkehr war ein archaischer Akt, der anatomisch nicht mehr möglich war, weil Frauen nur noch rudimentäre Gebärmuttern besaßen. Fortpflanzung fand in Laboren statt, in gigantischen Brutstätten, wo menschliches Genmaterial gesammelt, gesichtet, verändert, kombiniert, verschmolzen wurde, um sich in immer neuen Menschen phänotypisch zu manifestieren. Die menschliche Ethik gebot es, dass neben dem Primat der Optimierung das der größtmöglichen Varianz galt. Dennoch hielten die Menschen an dem Ritual der geschlechtlichen Vereinigung fest, lebten und genossen Sexualität in vielen Varianten als eine Art der gegenseitigen Annäherung und des Austauschs.
Fortpflanzung verstand er. Bei ihnen war es wohl so, dass die weiblichen Noriden nach wie vor Kinder austrugen. Sie entstanden aber in einer Art Parthenogenese. Die Befruchtung wurde nicht über einen sexuellen Akt ausgelöst, sondern durch Gedankenübertragung.
Dann seid ihr ein Volk von Klonen?, fragte Alena. Das genetische Erbmaterial bleibt doch immer gleich, kann allenfalls geringfügige Mutationen in der Ontogenese erfahren?
Er hatte gelacht. Dieses Lachen war eindeutig, er war amüsiert, verblüfft über den Gedanken, der ihm offensichtlich so neu war, dass er ihm völlig absurd erschien. – Wir verändern unser Erbmaterial durch den Gedankenaustausch, erklärte er. Es geschieht willentlich. Wir einigen uns gewissermaßen, welches Kind uns passend erscheint, wir spielen unsere Vorstellungen, unsere Möglichkeiten durch, und daraus formt sich ein ganz individueller Noride, der in seinen Möglichkeiten natürlich bedingt ist durch die, die seine Entstehung initiiert haben, der aber doch immer eine neue Variante darstellt.
Und wie lebt ihr Lust?, fragte sie.
Das Wort war ihm aus anderen Zusammenhängen vertraut. Er kannte auch körperliche, aber offensichtlich keine spezifisch geschlechtliche Lust. Als sie ihm zu erklären versuchte, was es für sie bedeutete, hatte er nur verständnislos den Kopf geschüttelt.
Das brauchen wir nicht, hatte er gesagt.
Was ist denn das, was passiert, wenn wir einander an den Herzen berühren?, wollte sie wissen.
Da war er selbst ratlos. Ich weiß es nicht. Es ist etwas Neues, etwas Großartiges. Offensichtlich ist dies etwas, was nur zwischen uns beiden möglich ist. Vielleicht gilt das für alle Noriden und Menschen, die miteinander in Kontakt treten. Es ist wunderschön.
Ja, es war einfach unglaublich schön. Alena ließ ihren Blick unter immer noch halb gesenkten Lidern höher gleiten. Hinter dem Netz ihrer Wimpern verschwammen die Konturen des dunkelvioletten Körpers vor ihr, seine Brust, sein schlanker Hals, die Biegung des Nackens, die in der Farbe immer noch changierte, in ein Blau überging. Als sie bei seinen Augen angekommen war, setzte ihr Herzschlag einen Moment aus. Seine Augen waren weit offen und fanden sich mit den ihren.
Ich liebe dich, sagte sie.
Er entgegnete lange nichts, obwohl seine Augen weit offen waren. Dachte er nichts mehr? Gab es keine Worte für das, was ihm im Kopf war? Verstand er nicht, was Liebe war? Er leuchtete jetzt intensiv blau, fast grünblau, klar, wie ein kalter tiefer See, in dem sich der Himmel spiegelt.
Wie kann meine Wärme zu so einer kühlen Farbe führen?, überlegte Alena, nein, sie sprach es offensichtlich aus, denn er lächelte wieder und wechselte dabei in ein Ultramarin.
Ich bin ein Noride, sagte er. Liebe gibt es bei uns nicht.
Was ist denn das, was wir erleben?, wollte sie wissen.
Wieder schwieg er lange, hielt aber Augenkontakt. Ich weiß es nicht, sagte er schließlich.
Er wandte den Blick und schien jetzt unverständliches Zeug zu seinem Raumfahrzeug zu sprechen, das grau glitzernd neben ihrer Station stand, wie er es am Tag seiner Ankunft abgestellt hatte.
Alena schloss die Augen wieder und versuchte, den Farben und der Wärme ihrer Körper nachzuspüren, aber das Gefühl hatte an Intensität verloren. Gedanken, Worte drängten sich in ihre Wahrnehmung, überlagerten sie, die eigenen Gedanken, die sich störend zwischen sie beide schoben, weil sie ihn nicht erreichen konnten. Wieder öffnete sie die Augen und suchte seinen Blick. Er sah auf das Gebäude, ihre Klause, in der sie seit Monaten ihre Forschungen betrieb, Planeten beobachtete, berechnete, Daten empfing und weiterleitete, im Dienst der Menschen, die seit Jahrtausenden damit beschäftigt waren, sich und die Welt zu erforschen, zu verstehen, zu beherrschen, und die in diesem Bestreben sich selbst nach und nach die natürliche Lebensgrundlage entzogen hatten, um sie durch eine künstliche zu ersetzen, die sie unter den Zwang setzte, permanent Sorge dafür zu tragen, dass sie überhaupt überleben konnten auf diesem heute völlig unwirtlichen Planeten. Ein aussichtsloser Kampf, wie es schien.
Als das Raumfahrzeug des Noriden eines Morgens neben der Station aufgesetzt hatte, vermutete sie im ersten Moment, ein Flugsportler habe sich in diese Höhen verirrt, ein Konstrukteur irgendeines neuen Geräts, das ihn zu einem unangemeldeten Probeflug gereizt hatte. Nichts hatten die Beobachtungsstationen, die Radare, die Motographen gemeldet, keine einzige Vorwarnung über eine Annäherung aus dem All hatte sie erreicht. Wie ihm das gelungen war, hatte er ihr nicht verraten. Auch nicht, von welchem Planeten er stammte. Sie hatte sofort gewusst, dass dies eine Begegnung war, die der Menschheit eine völlig neue Dimension erschließen konnte, aber auch, dass diese Begegnung mit äußerster Vorsicht angegangen werden musste. Sie hatte sich eisernes Stillschweigen verordnet, nichts gemeldet, noch nicht einmal Aufzeichnungen gemacht, die in irgendeiner Weise übertragbar und damit anderen zugänglich sein konnten. Stattdessen hatte sie ein völlig archaisches Schreibwerkzeug hervorgekramt, mit dem sie auf Papier ihre Beobachtungen festgehalten hatte. Es war ein Hobby von ihr gewesen, sich in diesen Techniken zu üben, etwas das sie zu ihrer Entspannung gelegentlich genutzt hatte, eine kleine Verrücktheit, die sie sich gestattete, die ihr half, die Einsamkeit auf der Station auszuhalten.
Wir könnten einander befruchten, sagte sie, aber sie wusste, dass sie den Noriden mit ihren Worten nicht erreichen konnte. Er sah in den Himmel, in dem allmählich der Morgen aufgraute. Wir könnten voneinander lernen, uns weiterentwickeln, euer Volk und unseres.
Er sah sie an. Ich verlasse dich, Alena, sagte er. Immer noch ruhte ihre Hand auf seiner Brust und seine auf ihrer. Eine angenehme Wärme durchflutete sie. Er hatte eine himmelblaue Färbung angenommen.
Wie der kommende Tag, dachte sie.
Ich gehe, bevor der Tag kommt, antwortete er.
Sie hätte nicht für möglich gehalten, dass seine Worte einen solchen Schmerz auslösen konnten.
Warum?, fragte sie verzweifelt, warum willst du es nicht versuchen mit uns?
Wozu sollte das gut sein?, gab er zurück. Was sollte ich von euch lernen? Wie man einen Planeten zerstört?
Liebe!, sagte sie und wusste, dass es völlig absurd klang. Welche Liebesfähigkeit bewies die Lebensweise der Menschen? Was hatte sie Positives bewirkt? – Aber du und ich, sagte sie, wir erleben doch etwas Großartiges.
Noch einmal spürte sie die Wärme, die sie durchflutete, und er gab ihr ein Tizianrot, das sie an die ganz bald aufsteigende Sonne denken ließ.
Ja, das ist großartig, sagte er. Aber es ist nicht wichtig.
Damit löste er seine Hand von ihrer Brust und erhob sich, erblassend vor dem verblassenden Nachthimmel, blickte sie unverwandt an. Adieu, Alena aus Monster, sagte er.
Sie saß wie gelähmt, sah, wie er sich abwandte, in seiner gelassenen, fast geschmeidigen Art zu seinem Fahrzeug ging, darin verschwand, hörte das leise Geräusch des startenden Motors, sah das Gerät abheben, an Höhe gewinnen, kleiner werden, zum verblassenden Stern zwischen verblassenden Sternen werden. Sie saß da wie der Noride, wenn er sich regenerierte, zur Statue erstarrt, ohne einen klaren Gedanken, spürte eine Leere, die kein Gefühl zuließ.
Die Sonne ging hinter den Bergen auf, groß, rot leuchtend. Ihre Strahlen trafen auf ihre Haut, gaben ihr eine rote Färbung, belebten, wärmten sie.
Alena erhob sich.
Ein wirklich sehr interessante Story, vielschichtig … lässt einem nachdenklich zurück.
AntwortenLöschenHat mir gefallen in diesem melancholischen Tonfall.
AntwortenLöschenMir werden zu viele Themen einfach nur angerissen, dabei gerät das m.E. eigentlich interessante Thema völlig in den Hintergrund: Was macht das Zusammentreffen mit Aline? Wie erlebt sie diese(n) Moment(e)? Stattdessen nur die wunderbar farbige Art der Kommunikation, etwas Talk about Sex (Fortpflanzung) and Love ... Und, hey, Aline möchte so viel als möglich aus dem Zusammentreffen mitnehmen (denn: "Sie hatte sofort gewusst, dass dies eine Begegnung war, die der Menschheit eine völlig neue Dimension erschließen konnte, ..."), aber bei "Seine Kultur arbeitete offensichtlich nicht viel mit den Händen, eher mit dem Kopf." hakt sie nicht nach ...?! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es sich bei dem Zusammentreffen um eine Art Traum einer in Einsamkeit erstarrten Frau handelt ... Aber Belege dafür finde ich im Text nirgends.
AntwortenLöschenHat mir nicht so viel gegeben, obwohl es eine interessante Konstellation ist.,warum Alina ihn liebt, bleibt für mich ungeklärt. Sex kann sie ja mit ihm nicht gehabt haben.
AntwortenLöschenIch habe über meine Einschätzung dieser Story tatsächlich etwa länger gebraucht, als bei einigen Anderen. Die Geschichte beweist Tiefe und entführt uns in eine Kommunikationsebene, die so wunderbar beschrieben ist. Die Motivation des Noriden bleibt dabei rätselhaft, aber wir kennen die Noriden ja auch nicht wirklich ;) Gut geschrieben.
AntwortenLöschenHallo. Der Text ist sehr stark in den Beschreibungen des Alines und des Kontakts zu ihm. Reiche Sprache. Sehr plastisch. Das tröstet auch darüber, dass einfach keine Spannung aufkommen will, da ist keine wirklich dringende Frage, die beantwortet werden muss. Nur zarte Anklänge sind vorhanden. Dann sind da lange Passagen, die das alles zu sehr walzen (die Erläuterungen zur menschlichen Fortpflanzung, das ist auch thematisch einfach das Nachbargrundstück).
AntwortenLöschenLeider kam mir auch die 'Liebe' der Frau -- nach so kurzer Zeit, wenn ich es richtig verstanden habe -- als unwahrscheinlich vor. Im Grunde haben sie sich auch nicht erreicht. Seine Begründung, er könne hier nur lernen , wie man einen Planeten zerstöre -- das ist irgendwie unpassend in der Geschichte. Auch wenn die Idee der Trennung, meine ich , gut ist.
Gruß
Bei dieser Geschichte stellt sich die Frage, worum es eigentlich geht? Das Thema ist nicht klar definiert. Wie haben sich Alena und der Noride kennengelernt? Sie müssen sich doch schon länger kennen, wenn sie ihn liebt. Und dann haut er einfach so ab, weil er keine Liebe empfinden kann. Warum auch immer, denn Liebe ist etwas Universelles und sollte bei jeder Spezies vorkommen, die sich zwei- oder mehrgeschlechtlich vermehrt. Und wie soll die Befruchtung nur über Gedankenaustausch funktionieren? Die Art der Telepathie, die hier beschrieben wird, macht ebenfalls wenig Sinn.
AntwortenLöschenHinzu kommt der anstrengende Schreibstil. Manche Absätze bestehen aus elend langem Fließtext, dann folgen gleich mehrere Leerzeilen, sodass man denkt, ein neuer Abschnitt beginnt. Okay, das könnte auch an der Formatierung liegen. Was aber gar nicht geht, ist das Fehlen von Anführungszeichen bei wörtlicher Rede. Manchmal weiß man gar nicht, wo die Rede endet. Das verwirrt unnötig. Schlussendlich hätte ich persönlich auch auf die plastische Beschreibung von Genitalien verzichten können, zumal die am Ende gar keine Rolle spielen.
Fazit: Die Geschichte ist sowohl inhaltlich als auch vom Stil her schwierig. Ich kann nicht erkennen, worauf das Ganze hinauslaufen soll. Ist es eine Liebesgeschichte? Eine wissenschaftliche Abhandlung über Telepathie und Alien-Anatomie? Und handelt es sich überhaupt um einen Erstkontakt? Wenn ja, ist es der seltsamste, der mir je untergekommen ist.