Erstkontakt der anderen Art
Giganten
vonChristian Hoppe
Acht Fuß hoch erhebt sich der wuchtige Körper mit dem kuppelförmigen Kopf vor uns. Ein breiter, mit spitzen Zähnen besetzter Rachen lächelt auf uns herab.
Remus springt in die Höhe und schnappt nach den Händen des Kolosses. Nach mehreren Versuchen ändert er seine Taktik und beginnt stattdessen, ihm die Füße zu lecken.
Das Wesen nickt mir zu: “Sei gegrüßt, Vermittler Olsen.”
“Sei gegrüßt, Mo Kreet.” Ich achte darauf, dass R angemessen zu rollen.
Wir nehmen Platz, die Sitzbank aus faserbewehrtem Beton ächzt schicksalsergeben unter dem Gewicht des Riesen. Hinter seinem breiten Rücken leeren sich augenblicklich die Ränge. Remus macht es sich zwischen uns bequem. Gemeinsam blicken wir auf ein Meer aus Farben, das ehemalige Baseball-Stadion ist bis auf den letzten Platz gefüllt.
Ein Raunen geht durch das weite Rund, als die Bildwände zu beiden Seiten der Bühne zum Leben erwachen. Das Duell beginnt.
Wer hätte das vor einer Woche gedacht!
Ich kann nicht sagen, was mir mehr Respekt einflößt: Das riesige ovale Raumschiff, das sich auf Säulenbeinen aus dem Roggen erhebt, oder die waffenstarrende Einheit der Nationalgarde, die halbkreisförmig vor dem alten Farmhaus Aufstellung nimmt.
Der junge Soldat an meiner Seite hantiert nervös am Zylinderverschluss seines Hinterladers.
“Schickes Gewehr!”, versuche ich die Situation aufzulockern.
“Mein Großvater hatte auch so eins, gibt es dafür eigentlich noch Ersatzteile?”
Er starrt mich an.
Ich salutiere nachlässig. “Jacob Olsen vom Kriseninterventionsteam, sehr erfreut!”
Wortlos erhebt er sich und reiht sich einige Meter weiter wieder ein. Ich blicke durch mein Fernglas, etwas tut sich im Kornfeld. Das dicke Ei hat einen Sprung bekommen. Ein greller Lichtspalt entsteht und eine obszön ausladende Rampe fährt heraus. Drei tonnenförmige Gestalten bewegen sich darauf dem Erdboden entgegen.
“Haben Sie eine Idee, wie es weitergeht?” Der befehlshabende Offizier nimmt mir den Feldstecher ab.
“Nein, nicht wirklich. Sie etwa?”
“Ich warte auf Befehle.” Rotblühende Flecken haben sich an seinem Hals gebildet. “Dieser überdimensionale Kondensator stört unsere Kommunikation.”
Ich nehme Haltung an. “Das sieht wie eine Delegation aus. Ich empfehle, unsererseits eine zu schicken!”
Er winkt zwei schwer bewaffnete Infanteristen heran.
“Um Gottes Willen, nein!”, wehre ich ab. “Wir wollen doch keinen Krieg beginnen. Wir brauchen jemanden, der Vertrauen erweckt und verhandeln kann.”
Der Uniformierte mustert mein ausgewaschenes Giants-Trikot.
“Wer soll das sein, Sie etwa? Und wer noch?”
Manchmal habe ich abstruse Ideen. Ein Pfiff und ein zotteliger schwarzer Havaneser Rüde trabt heran. Mit Remus an meiner Seite begebe ich mich zum Rand des Feldes.
Ich friere im Schatten der monströsen Aliens. Ihre humanoiden Körper stecken in glänzenden Schutzanzügen, nur der halslose Kopf schaut heraus. Ich zähle mehr als ein halbes Dutzend Augen.
So viel Geld zu beschaffen, dauert seine Zeit. Soll ich uns in der Zwischenzeit eine Pizza besorgen? Meine Standardsätze helfen hier nicht weiter. Während ich nach Worten ringe, warten die Fremden geduldig. Schließlich tritt einer vor und spricht durch das ringförmige Ende seines Stabes:
”Seine Majestät All Fret, der Geschmeidige, Beherrscher der unendlichen Schlammwüsten Mooders, entrichtet Euch seinen
Gruß, Planetenbewohner!”
Er streckt uns die Apparatur entgegen. Remus schnüffelt interessiert. Es knistert, dann knurrt seine kurzatmige Stimme:
“Den Stock, gib den Stock!”
“Remus, Nein.” Hastig ziehe ich das vermeintliche Mikrofon zu mir heran. “Hallo, ich bin Vermittler Olsen. Willkommen auf der Erde!”
Der Fremde ergreift die dargebotene Hand. “Mein Name ist Mo Kreet. Es wird unsere Aufgabe als Unterhändler sein, die Herausforderung zu benennen.”
“Welche Herausforderung?”
“Der große All Fret fordert euren besten Kämpfer zu einem Wettstreit heraus. Wenn der Kampf vorüber und das zeremonielle Protokoll erfüllt ist, steht einer großartigen Beziehung unserer Völker nichts im Wege!”
Das Größte der drei Ungeheuer nickt mir würdevoll zu.
Fasziniert beobachte ich, wie feiner Nebel aus dem Kragen seines Anzugs strömt und Schwaden um sein halbkugelförmiges Haupt bildet.
“Das Aerosol enthält für uns lebenswichtige Bestandteile, welche eurer Atmosphäre fehlen”, erklärt Mo Kreet bereitwillig.
Aerosol? Sieht eher aus wie eine Gewitterwolke!
“Komm, Vermittler Olsen.” Die Fremden wenden sich dem Schiff zu. “Die Beratungen beginnen!”
Meine Flipflops quietschen skeptisch, als ich die Rampe betrete.
Remus rennt mit wehenden Ohren voraus.
Mo Kreet erwartet mich im Besprechungsraum. Er trägt ein schlichtes grünes Gewand, das bis über die Knie reicht. Remus liegt zusammengerollt in der Ecke. Wie bereits am Tag zuvor suche ich Bilder auf meinem Mobiltelefon heraus, die dann wie durch Zauberhand auf einer Leinwand aus Dampf erscheinen.
“Das ist Sumo, japanischer Ringkampf. Der Wettstreit läuft sehr zeremoniell ab, seine Majestät tritt gegen die mächtigsten Athleten der Erde an!”
Mo Kreets acht knopfförmige Augen blicken skeptisch. “Selbst die Größten Eurer Art hätten keine Chance, das wäre würdelos!”
Es klopft zaghaft an der Tür. Ein bleicher Supermarktbote reicht eine Papiertüte herein. “Ihre Bestellung, bitte!” Er macht auf dem Haken kehrt und sucht das Weite.
Ich stecke das Trinkgeld wieder ein. Nach der ersten Erfahrung mit der Bordküche lasse ich Essen und Hundefutter liefern.
Remus macht sich über seine Mahlzeit her. Minuten später ist der Napf leer. Er knurrt heiser.
"Wettkampf-Fressen!", schallt es aus dem Übersetzungsgerät an der Wand. “Wer schneller fressen kann!”
Nachdenklich schaut Mo Kreet den kleinen Vierbeiner an. Dann schüttelt er langsam den Kopf. “Danke für deinen Vorschlag,
Vermittler Remus, doch das wäre zu einfach für seine Majestät.”
Zum Beweis öffnet er seinen breiten Rachen. “Niemand isst
Gub-Suppe schneller als wir!”
Bei dem Gedanken an die schleimige Spezialität von Mooder schüttelt es mich. Remus legt die Schnauze auf seine Pfoten und schaut traurig drein.
“Und wie wäre das?” Ich lasse ein kurzes Video im Raum erscheinen. “Haidong Gumdo, koreanischer Schwertkampf!”
Mo Kreet schnaubt. “Keine Waffen! Unsere Freundschaft kann nicht aus Tod oder Verstümmelung entstehen.”
“Aber das ist Kunst, ein Schaukampf!”, wende ich ein.
“Niemand wird …”
“Nein, zu gefährlich!” Mo Kreet imitiert ein irdisches Kopfschütteln, das ohne Hals mehr einem betrunkenen
Schwanken gleicht. “Haben Sie keine besseren Vorschläge?”
Ich zucke mit den Schultern. “Die sind uns ausgegangen! Zu dumm, zu belanglos, zu leicht, zu blutrünstig, soll ich fortfahren?” Der Hüne erhebt sich.
“Wir brauchen eine Pause, Berater Olsen. Gehen Sie nach Hause zu Ihrer Familie. Nach einer Planetenrotation sehen wir uns wieder.”
Gemeinsam mit Remus mache ich mich an den Abstieg.
Von unten wirkt das Raumschiff düster und bedrohlich. Mein Telefon vibriert, auf dem Display erscheint das Wappen des Verteidigungsministeriums.
“Olsen, Krisenintervention!”
“Warum hören wir nichts von Ihnen, Olsen?" Die Stimme am anderen Ende trieft vor Ungeduld. “Sie sind schon zwei Tage bei den Fremden!”
“Die Verhandlungen gestalten sich schwierig, Herr Staatssekretär!”, weiche ich aus.
“Passen Sie auf, Olsen: Der Präsident hat heute ein Angebot erhalten, die Aliens gewähren uns Zugang zu ihrer Technologie,
Energieerzeugung, Raumantriebe … und wissen Sie, was sie als Gegenleistung verlangen?”
“Nein, nicht im Detail.”
“Schlamm, Olsen, die wollen Morast aus den Sümpfen im Süden.” Er kichert hysterisch. “Aber sie bestehen auf den albernen Schaukampf. Speichern Sie meine Nummer, Olsen, ich erwarte ein Ergebnis bis Ende der Woche!” Er legt auf.
Keinen Druck. Ich atme tief durch. Nur keinen Druck!
Kyle sitzt auf dem Sofa, nur seine Augen und Finger bewegen sich ruckartig. “Hallo Jacob!”, begrüßt er mich, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen. “Wo warst du die ganze Zeit?”
“Schaust du keine Nachrichten? Raumschiffe, Aliens?” Ich stelle meinen Rucksack neben der Tür ab.
“Ausgerechnet dich haben sie da hingeschickt?” Kyle legt den Controller zur Seite. “Das hättest du mir sagen können!”
“Das unterliegt der Geheimhaltung. Außerdem habe ich dir eine Nachricht auf dem AB hinterlassen!”
“Auf dem Anrufbeantworter, alter Mann? Den hat doch seit Jahrzehnten keiner mehr abgehört.”
“Selbst schuld!” Ich lege eine Prise Autorität in meine Stimme. “Was hast Du getrieben, außer den Kühlschrank leer zu essen und Videospiele zu spielen?"
“Das geht dich gar nichts an, Jacob. Ich habe Ferien. Ich bin nur hier, weil Mama mit ihrem neuen Lover irgendwo auf einer Insel rumhängt.” Er aktiviert den Controller wieder.
Ich starte einen letzten Versuch. “Vielleicht gehst Du mal raus, zu deinen Freunden oder auf den Sportplatz.”
“Welche Freunde? Außerdem treibe ich Sport. E-Sport!”
Remus springt auf die Couch und beobachtet aufmerksam das Treiben auf dem Monitor. Ich schaue ihn finster an.
Verräter!
Die Gänge des außerirdischen Raumfahrzeuges sind verlassen, die Türen zum Besprechungsbereich fest verschlossen.
Sind wir zu früh? Remus und ich nehmen den Aufzug, im oberen Teil liegt die uns zugewiesene Unterkunft. Zu spät bemerke ich, dass wir in der falschen Etage aussteigen. Der Fahrstuhl fährt ab und lässt sich partout nicht zur Rückkehr bewegen.
Eine Stimme dringt an mein Ohr, melodisch, lockend. Wir folgen ihr den F hinunter, Remus markiert gewissenhaft jeden Türrahmen auf unserem Weg. Vor einer offenen Tür bleibe ich stehen, Wolken aus Dampf behindern die Sicht. Ich kann nicht widerstehen, kraftvoll und betörend zieht mich der Gesang hinein.
Plötzlich stehe ich vor ihm, in einer Mulde blubbernden Schlamms sitzt seine Majestät All Fret, der Geschmeidige, und schmettert etwas, das einer irdischen Arie sehr ähnlich ist.
Er verstummt und erhebt sich, Matsch tropft von seinem nackten Körper. Arme und Beine haben den Durchmesser von Baumstämmen, graue, ledrige Haut spannt über Bergen von Muskeln.
“Verzeihung, ich wollte nicht …” Ich weiche zurück, erreiche den Flur und renne. Remus folgt mir hechelnd.
Über der Fahrstuhltür leuchtet eine Lampe auf.
Gott sei Dank, gerade rechtzeitig!
Die Tür gleitet beiseite und zwei gepanzerte Kolosse zwängen sich durch die Öffnung. Erschrocken blicken sie auf den zähnefletschenden Rüden.
“Seine Majestät, schnell, dort entlang!” Ich deute den Gang hinunter.
Sie stampfen los, wir schlüpfen in die wartende Kabine. Unbehelligt gelangen wir aus dem Schiff. Begleitet von Schwaden gelber Roggenpollen rennen wir die Rampe hinunter.
Laserstrahlen zucken aus dem eiförmigen Raumkreuzer. Feuer bricht aus, die Stadt steht in Flammen.
Remus feuchte Zunge holt mich in die Realität zurück.
“Heiliger Kuhmist, wie siehst du denn aus?”, fragt Kyle besorgt.
“Ich habe es total verbockt”, stöhne ich. “Schlimmer konnte ein erster Kontakt nicht ablaufen! Wenn wir Glück haben, fliegen sie nur beleidigt heim. Wenn nicht …”
“Was ist passiert?” Kyle lässt sich neben mir auf die Couch fallen. “Haben ihnen deine Vorschläge nicht gefallen?”
“Wenn es nur das wäre! Ich bin in den Privat-SPA des Regenten geplatzt, er stand völlig entblößt vor mir. Das ist Majestätsbeleidigung oder Schlimmeres.”
“Woher weißt Du das?” Die Gelassenheit in Kyles Stimme ist schwer zu ertragen. “Vielleicht ist es ein Volk von Nudisten, das nur aus Höflichkeit zu uns Kleidung trägt.”
Nackte Giganten, die im Moor flanieren und in Tümpeln baden.
Die Vorstellung hat etwas Tröstliches. Ich drücke meinen Sohn an mich.
“Du hast wohl einen Zärtlichkeitsanfall!” Kyle befreit sich grinsend und greift nach der Fernbedienung. “Darf ich bitte meine Sendung schauen!”
Dumpfe Beats wabern aus den Lautsprechern und füllen den Raum. Auf der Mattscheibe umkreisen sich zwei Interpreten, einer springt vor, singt, zieht sich zurück, dann tut es ihm der andere nach. Den Refrain singen sie gemeinsam.
“Ist das ein Konzert?”, frage ich skeptisch.
“Das ist ein Battle, der dritte Teil der aktuellen Challenge!”
"Häh?" Genauso gut hätte er mir auf Mandarin antworten können.
Kyle verdreht die Augen. “Mann, das ist die aktuelle Staffel von Megatalent. Eine Castingshow, die letzten beiden Teilnehmer kämpfen um den Sieg!”
Meine Gedanken rasen wie ein Schwarm aufgebrachter Hornissen durch meinen Kopf. “Gibt es sowas auch … sagen wir für klassische Musik, Operette, Oper?”
“Langweilig!” Kyle deutet ein Gähnen an. “Aber natürlich, so ein Heini mit schiefen Zähnen hat mal eine Talentshow gewonnen, der ist heute ein gefeierter Opernstar!”
Ich greife das Telefon und wähle die Nummer des Ministeriums.
“Hier ist Jacob Olsen. Informieren Sie den Staatssekretär! Ich brauche einen Kontakt zum Ministerium für kulturelle Angelegenheiten sowie zu den Produzenten der Show Megatalent.
Sofort!”
Das Vorprogramm neigt sich dem Ende zu und Dunkelheit senkt sich über das Stadion. Begleitet von tosendem Applaus erscheinen die beiden Kontrahenten auf der Bühne. All Fret der Geschmeidige schwebt auf einer im Kunstnebel verborgenen
Plattform heraus, dicht gefolgt vom Startenor Lorenzo Padovani. Auf den Bildwänden erscheinen Aufnahmen der Planeten Erde und Mooder. Es wird ruhig im Publikum.
Seine Majestät präsentiert ein Lied aus seiner Heimat. Er beginnt verhalten, steigert sich und beendet seinen Vortrag stimmgewaltig. Das Stadion tobt, die Stärke des Beifalls leuchtet als Messwert an der Anzeigetafel auf.
Jetzt ist Maestro Padovani an der Reihe. Seine gefühlvolle, aber nicht minder kraftvolle Interpretation eines fünfhundert Jahre alten Volksliedes reißt die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hin.
Nach drei Runden liegen beide gleichauf, die Entscheidung muss im Finale fallen. Die Kulisse wechselt. Vor dem Hintergrund eines Palastes aus Fernost marschieren Orchester und Chor auf.
“Vermittler Olsen.” Mo Kreets Stimme gleicht dem Grollen eines aufziehenden Sturms. “Die letzte Herausforderung, die Arie, was ist daran so besonders?”
Ich nehme das Programmheft zu Hilfe. “Sie stammt aus dem dritten Akt einer berühmten irdischen Oper, die erst nach dem Tod des Komponisten vollendet wurde. Sie stellt besondere
Anforderungen an die Stimme des Interpreten.”
“Und die Lautstärke des Beifalls bestimmt wieder den Sieger?” “Nein, diesmal nicht.” Ich klappe das Heft zu. “Entscheidend wird sein, welche Tonhöhen die Sänger erreichen!”
Seine Majestät All Fret macht den Anfang. Seine mächtige Stimme schraubt sich in ungeahnte Höhen. Die Tafel leuchtet auf:
442 Hertz, Note A4 auf der abendländischen Tonleiter. Zehn Sekunden hält er den Ton, dann hebt er nochmal an.
496 Hertz, eine riesige B4 erscheint auf der Anzeige. Die Menge bricht in Jubel aus, seine Majestät verbeugt sich so tief, wie es seine Anatomie erlaubt.
Gekleidet in ein wallendes Gewand, schreitet Maestro Padovani auf die Bühne. Der Startenor ist in seinem Element, mühelos wechselt er vom Kammerton auf die B4. Schon setzt er an, die nächste Stufe zu erklimmen.
Ich springe auf. Nein, nicht, halte dich an die Absprache!
Der Maestro bricht ab und ergreift die Hand seiner Majestät. Gemeinsam verneigen sie sich im Beifallsgewitter des Stadions.
Erleichtert sinke ich auf die Bank zurück. Remus macht einen Satz auf meinen Schoß.
“Welch ein Triumph!” Mo Kreet legt seinen schweren Arm auf meine Schulter. “Seine Majestät hat gegen den besten Sänger eurer Welt bestanden, beide haben einen großartigen Sieg errungen”
“Was ist mit All Fret?”, frage ich vorsichtig. “Wird er mich für meine Verfehlung bestrafen?”
“Bestrafen?” Der Hüne stößt ein donnerndes Lachen aus.
“Er wird dir ein Denkmal setzen!”
“Wer ist das, Mama?”
Die Mutter lächelt. “Erkennst Du ihn nicht? Das ist unsere geliebte Majestät All Fret.”
“Nein, Mama, der daneben, der Kleine!”
“Ich weiß nicht.” Sie beugt sich vor, um das Schild am Fuß der
Skulptur zu lesen. “Vermittler Jacob Olsen und der Menschheit in Freundschaft. Das ist ein Mensch!”
Der Junge springt um das Standbild herum, der Schlamm schmatzt unter seinen Füßen. “Ein Mensch, Mensch, Mensch!”
Er hält inne, weicht zurück und klammert sich an das Bein seiner Mutter. “Mama, da ist ein Monster!” Seine knubbeligen
Finger deuten auf ein vierbeiniges Wesen zu Füssen seiner Majestät.
Die Mutter streichelt ihren Sprössling über den haarlosen Kopf.
“Keine Angst. Hier steht: Hunde sind liebevolle und tapfere Begleiter der Menschen, dieser hier heißt Remus.”
“Remus?”
“Remus!”, wiederholt sie und achtet darauf, das R angemessen zu rollen.
Schöne Story 👍🏻.
AntwortenLöschenSehr ungewöhnlich, wie die Aliens beschrieben werden. Einfallsreich und genau richtig dosiert. Der Wettstreit ist richtiggehend spannend, obwohl auch hier sparsam erzählt wird. Schön!
AntwortenLöschenEin unterhaltsam spaßiger Text, dessen Ende leider vorhersehbar war. Es muste ja ein Happy Ende geben. Okay, an einen Sängerwettstreit hatte ich nicht als Lösung gedacht, mir schwebte etwas mit dem Hund vor.
AntwortenLöschenIch empfand es als eine sehr nette Geschichte. Nicht übertrieben ausserirdisch, wie es die Vorgabe war.
AntwortenLöschenGlänzend geschrieben und stellenweise lustig. Auch ziemlich amerikanisch und für das Ende gibt es sicher noch bessere Möglichkeiten. Trotzdem einer meiner Lieblingstexte, alleine schon für die Beschreibung der sumpfbewohnenden Außerirdischen und die Idee mit dem Gesangswettstreit.
AntwortenLöschenEine der ungewöhnlichsten Geschichten dieses Wettbewerbs. Geschickt werden die Leser mal hierhin, mal dorthin gelockt. Aber diese Auflösung habe ich nicht kommen sehen. Klasse gemacht.
AntwortenLöschenDie Geschichte ist inhaltlich interessant und teils auch humorig. Ein großes Problem ist die Formatierung. Die ständigen Zeilenumbrüche mitten im Satz erschweren das Lesen. Zudem sind alle Leerzeilen gleich groß, sodass nie erkennbar ist, wo ein neuer Absatz beginnt. Das verwirrt total, weil man sich ohne Vorwarnung an einem anderen Schauplatz oder zu einer anderen Zeit wiederfindet. Das ist wirklich schade, da ich der Geschichte so nicht richtig folgen konnte.
AntwortenLöschenFazit: Ich kann leider nicht beurteilen, ob für die Formatierung der Autor verantwortlich ist oder das bei der Übertragung passiert ist. Das macht es schwierig, die Geschichte zu beurteilen. Zumindest scheinen mir aber die Aliens und deren Gebräuche recht fantasievoll. Nur Namen wie „All Fret“ (Alfred) wirken etwas bemüht.