ZACSF2024_007

 Auf einer Sitzbank zwischen Erde und Mars 

von
Alicia Mayer



Leise vor sich hin stöhnend beugt sich der Nachtwärter hinab, um das neueste Plakat am Schwarzen Brett im Ausstellungsraum >Die Milchstraße – Sterne und Planeten< zu inspizieren. Es bewirbt eine in Kürze stattfindende Podiumsdiskussion mit dem Titel >Außerirdisches Leben?< und zeigt das wohl klassischste aller Motive dieser Thematik, kleine grüne Männchen, eine fliegende Untertasse und helles Geröll im Hintergrund. 

»Ach du meine Güte«, murmelt der rundliche Mann vor sich hin und überfliegt den Text: »Gibt es Außerirdische? Die sogenannten kleinen grünen Männchen? Wenn ja, wo sind sie? Sind sie bereits da, schweben sie in ihren UFOs um uns herum und beobachten, wann denn auch wir soweit sind, sie zu entdecken? Die Faszination Weltall beflügelt seit Jahrtausenden die Fantasie der Menschheit und bleibt wohl auf ewig ein nie ganz ergründetes Rätsel.« 

Kopfschüttelnd richtet der Nachwärter sich wieder auf: »So ein Schwachsinn, kleine, grüne Männchen« 

Er will gerade weitergehen, da bemerkt er, dass er nicht allein in dem großen, dunkel gehaltenen Raum ist. Von der hohen Decke hängt ein Modell unseres Sonnensystems und seiner Planeten, so groß, dass die Besucher hindurchschreiten können, es stehen sogar Sitzbänke dort, die zum Verweilen einladen. Zudem sind einige Vitrinen, große Dioramen und Plakate im Raum verteilt, die allesamt Wissen über die Milchstraße vermitteln. 

Ein Kind sitzt inmitten des Planetensystems, zwischen Erde und Mars, gedankenverloren auf den grün-blauen Ball starrend. 

»Was machst du denn noch hier?«, fragt der Nachtwärter trocken. Als das Kind aber nicht reagiert, tritt er nahe an es heran: »Wir schließen, du musst jetzt gehen. Deine Eltern warten bestimmt schon« 

Dies scheint zu wirken, dass Kind wendet seinen dunkelhaarigen Kopf und blickt den älteren Mann einen Augenblick lang an, jedoch ohne eine Regung zu zeigen. 

»Hast du mich gehört? Das Museum schließt jetzt, du musst nach Hause gehen« 

Nach einer weiteren Phase des Schweigens, erhält er schließlich die Antwort: »Kann ich nicht« 

Es ist weniger die Aussage als die Stimme des Kindes, die den Mann aufhorchen lässt, klingt sie doch wesentlich tiefer, als es bei einer Person dieses Alters anzunehmen wäre. Die Augen seines Gegenübers versetzen den Nachtwärter ebenfalls in Staunen, denn obwohl er es nicht sofort benennen konnte, stellt er nun fest, dass die Pupillen dieses Kindes nicht rund, sondern oval, wie bei einer Katze, inmitten der bernsteinfarbenen Augen liegen. 

»Was meinst du?«, fragt der ältere Mann, aber das Kind zuckt nur mit den Achseln. 

Erneut versucht er es zum Gehen zu bewegen: »Deine Eltern warten bestimmt schon« 

»Ich habe keine Eltern« 

»Dann eben deine Erziehungsberechtigten«, wird der Mann langsam ungeduldig, aber ein tiefer Blick aus den seltsamen Augen des Kindes lässt ihn verstummen. 

Mit einem sanften Nicken wird er dazu bewegt, sich neben das Kind zu setzen und so starren sie beide auf das Erdmodell, das unbeweglich an seinem Stahlseil von der Decke hängt. 

Als ihm nach einer kurzen Weile die Stille zu viel wird, versucht der Mann von Neuem, eine Konversation zu beginnen: »Ist schon schön hier. Irgendwie entspannend, und so ruhig« 2 

»Friedvoll«, schlägt das Kind vor, nur um dann einen kleinen Seufzer auszustoßen, »So war es zumindest mal, aber jetzt …« 

»Wieso? Ist doch alles leer«, antwortet der Mann und blickt sich verwirrt um. 

Da lacht das Kind leise und es klingt wie das friedliche Plätschern eines kleinen Bachs. Dann sagt es: »Nein, es ist voll. Alles ist so voll und laut und schnell« 

»Willkommen in der Zivilisation«, brummt der Mann sarkastisch in seinen nicht vorhandenen Bart, »Früher war alles besser« 

»Vielleicht nicht besser, aber definitiv entspannter«, antwortet das Kind, woraufhin der Mann es mit leichter Empörung anblickt: »Was weißt du denn schon von früher. Du bist … Wie alt bist du, elf, zwölf? Jedenfalls nicht viel älter als meine Nichte« 

Was folgt, ist ein sich schüttelnder Kopf: »Oh nein, ich bin viel älter. Aber ich verstehe, warum du das denkst« 

»Ha Ha, guter Witz. Mal ehrlich, wie alt bist du?« 

Ein schelmisches Grinsen huscht über das Gesicht des Kindes: »Ich habe gelernt, dass man so etwas nicht fragt. Es gehört nicht zum guten Ton … Das ist schön«, sagt es dann wie aus dem Nichts, »Ich hatte noch nie so eine Unterhaltung« 

»Du scheinst ein bisschen einsam zu sein«, stellt der Mann vorsichtig fest und fragt sich, ob und wie er dem Kind helfen könnte, zumal dieses zustimmend nickt: »Ja, das könnte man wohl so sagen. Ich bin … ein wenig einsam« 

Der Nachtwärter versucht, seine Neugier zurückzuhalten, kann sich die Frage aber nicht verkneifen: »Hast du denn keine Familie? Keine Freunde?« 

»Ich hatte mal Freunde, vor langer, langer Zeit. Aber wir wurden alle an unterschiedliche Orte geschickt und seitdem bin ich allein. Ich habe bis heute noch keine einzige Unterhaltung geführt … in all den Jahren«, fügt es leise hinzu. 

»Das tut mir leid«, sagt der ältere Mann leise und obwohl er noch immer an der Wahrhaftigkeit des Kindes zweifelt, fragt er dennoch: »Wo sind die Anderen denn? Kannst du sie nicht besuchen? Und kannst du nicht einfach nach Hause zurückgehen?« 

»Leider nicht«, folgt die schlichte Antwort, »Sie sind zu weit weg. Und nach Hause gibt es kein Zurück … nie mehr. Es ist zu weit entfernt« 

»Entschuldige, wenn ich das so offen sage, aber du bist ein bisschen seltsam«, kann sich der Wärter einen Kommentar nicht verkneifen. 

Erneut lacht das Kind leise auf und nickt: »Das bin ich wohl … Wusstest du, dass diese Galaxie über 100.000 Trillionen Sterne besitzt und dass dieses Universum trotzdem ziemlich leer ist? Deshalb können wir Sterne am Nachthimmel sehen. Es wird gesagt, dass die Anzahl möglicher intelligenter Zivilisationen in der Milchstraße circa 4.000 beträgt, allerdings wären diese dann mindestens 170 Lichtjahre voneinander entfernt und somit ist eine Kontaktaufnahme nicht möglich. Wenn man diese Entfernung dann doch mal überwindet, gibt es kein Zurück« 

»Das wusste ich nicht«, muss der ältere Mann zugeben und fügt hinzu: »Allerdings habe ich mich auch nie sonderlich dafür interessiert« 

Daraufhin blickt das Kind ihn mit seinen durchdringenden Augen an: »Das ist schade, es gibt so viel zu lernen. Die Astronomie mit all ihrer modernen Technik ist noch lange nicht auf dem Stand, alle Fragen zu beantworten, oder überhaupt die richtigen Fragen zu stellen« 3 

»Kommst du von so einem Planeten und kannst deshalb nicht zurück?«, fragt der Wärter launig, rudert allerdings sofort zurück, als er bemerkt, dass das Kind ernsthaft über seine Antwort nachdenkt: »Das war nur ein Scherz« 

Es folgt eine lange Stille und gerade, als der Mann daran denkt, sich klammheimlich aus dem Gespräch zu verabschieden, antwortet das vermeintliche Kind: »Weißt du, du kannst mir das jetzt glauben oder nicht, aber so ganz unwahr ist es nicht« 

»Was soll das heißen? Das du ein Alien bist? Ein kleines, grünes Männchen?« 

»Sehe ich so aus?«, lautet die kesse Antwort, »Ich bin … nicht von dieser Welt, aber ich bin schon so lange hier. Ich habe alles miterlebt, von euren Anfängen bis zur jetzigen Minute. Ich wurde auf die Erde geschickt, um nach dem Rechten zu sehen, dafür zu sorgen, dass alles in der Bahn bleibt, dass es dem Planeten gut geht, dass er in der Bahn bleibt und so weiter und sofort, aber in letzter Zeit denke ich, dass ich keinen besonders guten Job gemacht habe, ich meine, sieh dir doch mal an, wo wir stehen, global gesprochen: Es gibt Kriege, Hunger, Umweltkatastrophen, menschengemachte Katastrophen, es gibt so viel und es wird immer mehr und mehr und ich weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht und was ich noch tun kann. Ich versuche es ja, wirklich, aber es ist, als hätte sich die gesamte Menschheit gegen mich verschworen, als wollte sie diesen Planeten zerstören und ich bin nur ich, nur eins, ich habe das Gefühl, ich komme nicht mehr gegen euch an und das ist kein schönes Gefühl, ehrlich nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich meinem Auftrag nicht mehr gerecht werden kann, aber wie gesagt, es gibt kein Zurück und jetzt sitze ich hier … mit dir und obwohl es um ganz ehrlich zu sein irgendwie gut tut, mal darüber zu reden nach diesen unendlich vielen Jahren … Was bringt es denn noch? … Das war jetzt zu viel, oder?« 

Fragend blickt das kleine Wesen den Mann an, der während dieser Erzählung immer weiter vom ihm weggerutscht ist und es mit offenem Mund und großen Augen anstarrt. 

»Tut mir leid«, sagt das Wesen und erhebt sich zum Gehen, als es mit den Worten: »Nein, warte doch mal«, aufgehalten wird und sich erneut zu dem Mann auf die Sitzbank niederlässt. 

Dieser braucht einen Moment, um seinen nächsten Satz zu formulieren, dann jedoch versucht er, sich eine Zusammenfassung des Gehörten zu verschaffen: »Also du sagst, dass du außerirdisch bist und wohl unendlich alt und dich schon immer hier auf der Erde rumtreibst, weil du auf sie aufpassen solltest und die ganze Sache wächst dir jetzt aber über den Kopf. Hab ich das richtig verstanden?« 

»Im Großen und Ganzen: Ja« 

»Aha«, entfährt es dem Nachtwärter, dann schlägt er sich mit beiden Handflächen auf die Schenkel: »Dann müssen wir eine Lösung dafür finden« 

»Das ist sehr nett, aber nicht möglich«, wehrt das Wesen freundlich ab, »Es ist, wie es ist, ich habe versagt. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen, aber ich muss zugeben, ich war einfach fasziniert davon, wie schnell der Mensch sich entwickelt hat. Weißt du, obwohl die Menschheit und die Tierwelt und generell die ganze Erdbevölkerung nicht die einzigen Lebewesen im Weltall sind, ist Leben an sich trotzdem eine ziemlich besondere Eigenschaft, es kommt nur zustande, wenn in einem winzig kleinen Moment alles richtig und passend dafür ist. Und manche Spezies haben sich nicht weiterentwickelt und sind folglich nicht mehr da, andere, wie der Mensch, sind stärker als je zuvor, weil sie anpassungsfähig sind, sie verändern sich ständig und entwickeln sich weiter, auch, wenn es manchmal nicht danach aussieht, ich weiß, aber das ist doch faszinierend. Kultur, Wissenschaft, all diese Dinge« 4 

»Hast du etwas damit zu tun?«, will der ältere Mann wissen. 

Er erwartet eine bejahende Antwort und ist demnach erstaunt, als das Wesen erwidert: »Nein, nicht wirklich. Ich habe euch machen lassen und nur ab und zu das Schlimmste verhindert, Auslöschung zum Beispiel. Irgendwie habe ich euch lieb gewonnen, mit all euren Macken und Fehlern … und davon gibt es nicht zu wenige« 

»Wenn man das so hört, dann könnte man auf die Idee kommen, dass du ein Gott oder der Gott bist« 

»Auch so eine Sache, die erstaunlich ist: der Glaube. Das hat keine andere Spezies im gesamten Universum. Ein Konzept, dass schon so viel Freude und Leid gebracht hat, ich würde sogar so weit gehen und es mit dem Wort Kampf zu verpartnern. Und jeder einzelne Mensch glaubt. Ich rede nicht von Religion, obwohl das natürlich auch ein wichtiger Teil davon ist, aber Fakt ist doch, dass jeder Mensch an etwas glaubt, ob jetzt an eine höhere Macht, an Zufall, an die Natur, an eine Idee oder an sonst was. Und jeder Mensch gestaltet sich anhand seines Glaubens seine eigene Realität. Wirklich, keiner denkt genau wie der andere, jeder hat seine eigene Version, einen Art eingebauten Filter, der jedem seine persönliche Variante der Realität abbildet. Ist das nicht toll? Und gleichzeitig ist es die Ursache für so viel Übel … Aber um auf deine Frage zurückzukommen, nein, ich bin nicht das, was man gemeinhin als Gott bezeichnet« 

Da dieses Bild sich in seinem Kopf jedoch schon gefestigt hat, fragt der Mann weiter: »Dann vielleicht ein Engel? Die werden doch öfter auch als kindliche, reine Wesen dargestellt« 

»Auch das nicht«, lacht das vermeintliche Kind sein plätscherndes Lachen, »Noch einmal, Glaube ist ein sehr individuelles Konzept und religiöse Begriffe sind nur eine persönliche Beschreibung von Dingen oder Abläufen. Ich bin auch kein Kind, auch wenn ich in deinen Augen vielleicht so erscheine. Meine Gestalt hat sich nie von seiner ursprünglichen Form entfernt, aber das menschliche Gehirn kann das nicht begreifen, es gibt kein Konzept dafür, weshalb das Eigentliche in deinen Augen durch ein Abbild eines Menschen ersetzt wird« 

Als es den verwirrten Blick des Nachtwärters sieht, muss das Wesen schmunzeln: »Weißt du, ich beobachte diese Fähigkeit, das Über-Denken des Menschen, schon eine ganze Weile und obwohl ich finde, dass es ein löblicher Zug ist, immer alles verstehen zu wollen, muss ich aber trotzdem sagen, dass ich froh um das Glaubenskonzept bin, sonst wäre die Menschheit wahrscheinlich schon lange durchgedreht, weil sie eben nicht immer alles wissen kann und trotzdem mit der Realität umgehen muss. Erkenntnis folgt auf Einsicht« 

»Also wenn ich jetzt einsehe, dass diese ganze Unterhaltung hier und alles, was du gesagt hast, zu hoch für mich ist, dann erkenne ich, dass ich mir selbst rechtgeben kann?«, fragt der Mann verwirrt und noch bevor er näher darauf eingehen kann, nickt das vermeintliche Kind: »So in etwa. In einer sehr komprimierte Form. Aber das funktioniert« 

»Da bin ich aber froh«, antwortet der Mann, steht auf und reckt die Glieder, »Um ehrlich zu sein, war das alles ein bisschen hochtrabend und ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich überhaupt auch nur ein Wort von dem verstanden habe, was du da gesagt hast. Aber so wie es aussieht, hab ich das wohl« 

»Ja«, nickt das Wesen belustigt, »So sieht es wohl aus« 

Der Nachtwärter freut sich: »Schön«, dann blickt er einen Moment unschlüssig auf das vermeintliche Kind vor sich. Wie klein und verloren es in dem großen Raum wirkt und welche Ruhe und tiefe innere Weisheit es ausstrahlt. Dann verabschiedet er sich mit einem 5 

angedeuteten Nicken: »Na dann. Ich hoffe, dass du die Erde nicht aufgibst, du hast bisher einen ganz guten Job gemacht, würde ich sagen, und wenn der Mensch sich selber auslöscht, dann soll das wohl so sein. Du hast gesagt, dass Leben nur in einem perfekten Moment entstehen kann, dann gilt dasselbe doch auch umgekehrt, oder?« 

»Wer weiß …«, gibt das Wesen leise von sich, aber der ältere Mann hat es nicht gehört: »Ich glaube, wenn du nur eine Begleitung für unseren Planeten bist, dann musst du es so hinnehmen, wie es kommt und das müssen wir doch alle irgendwie und vielleicht ist da nicht viel Sinn dahinter, aber es ist, wie es ist und daran kann wohl keiner was ändern … Und«, fügt er mit einem entschuldigendem Zwinkern hinzu, »ich weiß zwar nicht, ob ich jetzt an Außerirdische glaube, aber wenn das der Fall sein sollte, wenn du nicht von dieser Welt bist, dann finde ich es sehr interessant, vielleicht sogar inspirierend, dir hier und heute begegnet zu sein und mich mit dir unterhalten zu haben. So viele können wohl nicht von sich behaupten, mit einem waschechten Alien gesprochen zu haben, noch dazu einem, das so gar nicht ist wie die kleinen, grünen Männchen« 

Lachend zeigt er mit dem Finger auf das Plakat und auch das Wesen muss lachen: „Es war mir ein großes Vergnügen. Danke« 

»Dafür nicht«, winkt der Mann ab, blickt dann aber unentschlossen zur großen Doppeltüre. 

Das Wesen versteht seine Gedanken und erhebt sich: »Ich weiß, du musst hier zuschließen. Ich gehe dann mal« 

In einem fast schwebenden, leichten Gang verlässt das vermeintliche Kind den großen Ausstellungsraum. Der Nachtwärter setzt sich zunächst noch einmal und schaut ihm nach, unschlüssig, was er jetzt tun soll. Währenddessen kann sich das außerirdische Wesen ein Lächeln nicht verkneifen und es fragt sich, warum es nicht schon viel früher eine Unterhaltung mit einem Menschen geführt hat, denn selbst dieser kleine Austausch hat es erneut und stärker als je zuvor daran erinnert und darin bestärkt, seiner angedachten Rolle nachzukommen. 



8 Kommentare

  1. Süße und berührende Story, tröstlich irgendwie. Schön!

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  2. Diese Geschichte erinnert mich an Saint-Exuperys "kleinen Prinzen" ...

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  3. Douglas Adams wusste, wie die großen Fragen beantwortet werden, der Text weiß es leider nicht. Okay, es mag ja sein, dass der Nachwächter nun happy ist, aber wie simpel gestrickt muss das "Kind" sein, dass es aus dem Gespräch zufrieden heraus geht? Okay, auch die Erklärungen des "Kindes" sind ja durchweg simpler Natur (z.B. "Noch einmal, Glaube ist ein sehr individuelles Konzept und religiöse Begriffe sind nur eine persönliche Beschreibung von Dingen oder Abläufen."), das passt also schon.

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  4. Hat mich leider gar nicht angesprochen. Die Idee ist an sich nicht übel, aber die angesprochenen Themen sind so häufig in Literatur und Filmen zerkaut worden, dass es keine weitere Abhandlung derselben mehr braucht. Wenn da was Überraschendes um die Ecke gekommen wäre, hätte ich möglicherweise über die wenig spannenden Ausführungen hinwegsehen können. Hat mir nicht gefallen.

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  5. Ich liebe diese Geschichte. Sie zu lesen war wie einen Film zu gucken. Einen Film, der einen Filmpreis bekommt.
    @Autorin oder Autor - Chapeau!

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  6. Süß inszeniert, plätschert aber leider so dahin.

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  7. Mir gefällt, dass hier ein einfacher Mensch aus der Mitte der Gesellschaft per Zufall in eine philosophische Diskussion mit einem Außerirdischen gezogen wird. Das fällt aus dem üblichen Rahmen, wo Außerirdische immer zum Anführer gebracht werden wollen oder den Kontakt zu hochgebildeten Wissenschaftlern suchen. Das Konzept wird konsequent durchgezogen und ist flüssig geschrieben. Zuweilen sind die Sätze etwas lang, da könnten deutlich mehr Punkte gesetzt werden. Ansonsten ist die Geschichte aber auch handwerklich gelungen.

    Als Hobby-Astronom muss ich allerdings an einem Punkt noch mal einschreiten. Die Milchstraße hat geschätzt zwischen 100 bis 400 Milliarden Sterne. Das ist schon eine ordentliche Menge. 100.000 Trillionen sind dagegen deutlich zu hoch gegriffen.

    Fazit: Abgesehen von dem astronomischen Fauxpas eine wirklich gute Geschichte und obendrein sehr optimistisch sowie philosophisch anspruchsvoll.

    P.S. Erscheint der Text nur bei mir so winzig klein? Das tut zwar nichts zur Sache, hat mir das Lesen aber deutlich erschwert. Ich kann daher auch nicht genau sagen, ob da die Satzpunkte vor den Anführungszeichen fehlen oder ob mir das nur so vorkommt. Außerdem scheinen Seitenzahlen mit kopiert worden zu sein, die regelmäßig im Text auftauchen.

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    1. Die Schrift ist bei mir auch so klein. Gibt noch eine andere Geschichte, bei der es so ist. Bei vielen sind auch die Absatzsprünge so unvermutet. Aber das kommt vielleicht von den Formatierungen des ursprünglichen Dokuments, welches hier hochgeladen wurde und das passt manchmal wohl nicht zusammen.

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